Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten der Deutschen Post 15 Prozent mehr Gehalt. Foto: dpa/Christoph Soeder

In Baden-Württemberg sind am Montag und Dienstag mehrere Regionen von Streiks bei der Deutschen Post betroffen. Der Schwerpunkt liegt auf den Zustellern. Welche Brief- und Paketzentren bestreikt werden.

Die Gewerkschaft Verdi hat für Montag und Dienstag erneut zu Warnstreiks aufgerufen. „Am Dienstag werden die Warnstreiks im Land deutlich ausgeweitet“, kündigte die Gewerkschaft am Montagmorgen an. Die Arbeitsniederlegungen erstreckten sich auf ausgewählte Betriebe aller Arbeitsbereiche bei der Deutschen Post AG – Brief- und Paketzentren sowie die Zustellung. Der Schwerpunkt liege in Baden-Württemberg an beiden Tagen in der Zustellung.

Befristete Arbeitsniederlegungen seien in Baden-Württemberg unter anderem in den Regionen Karlsruhe, Pforzheim, Bruchsal, Mannheim, Rhein-Neckar und Stuttgart inklusive Ballungsraum geplant, wie die Gewerkschaft mitteilte.

Protestkundgebung in Stuttgart am Dienstag

Begleitet werden die Warnstreiks von Protestkundgebungen in insgesamt zehn Städten. Am Dienstag werden bei einer Kundgebung in Stuttgart über 2500 Gewerkschaftsmitglieder aus dem ganzen Bundesland erwartet. Zuvor ruft Verdi zu einem Demonstrationszug durch die Innenstadt auf. „Wir streiken jetzt, damit es am 9. Februar ein Ergebnis gibt, das die massive finanzielle Belastung der Beschäftigten durch die Inflation ausgleicht und das die Milliardengewinne der Deutschen Post AG berücksichtigt“, sagte Verdi-Funktionär Andreas Henze. Bereits in den vergangenen Wochen hätten sich insgesamt rund 11 000 Beschäftigte im Land an Arbeitsniederlegungen beteiligt.

Bisher liegen die Positionen laut der Gewerkschaft Verdi noch weit auseinander. Verdi verlangt 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Das Unternehmen lehnt das ab und argumentiert, dass Lohnsteigerungen nicht durch Preiserhöhungen weitergegeben werden könnten, weil der deutsche Markt reguliert sei.

Viele Beschäftigte laut Verdi stark von der hohen Inflation betroffen

Am 8. und 9. Februar findet in Düsseldorf die dritte Tarifrunde für die rund 160 000 Beschäftigten der Deutschen Post statt. Laut Gewerkschaft sind 140 000 der Tarifbeschäftigten der Deutschen Post AG in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert, was einem Monatsgrundentgelt zwischen 2108 und 3090 Euro brutto entspricht. Sie seien überdurchschnittlich von der anhaltend hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Teil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssten, argumentiert Verdi. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 betrug zwei Prozent.