Rouven Laur wurde in Mannheim getötet. Foto: IMAGO/Herrmann Agenturfotografie

Mord und versuchter Mord in fünf Fällen wird dem Mann vorgeworfen, der den Polizisten Rouven Laur im Mai 2024 erstochen haben soll. Nun steht fest, wann der Mord-Prozess in Stuttgart beginnt.

Rouven Laur wurde am 31. Mai in Mannheim auf dem Marktplatz am Rande einer islamkritischen Kundgebung niedergestochen, zwei Tage später starb der Polizeibeamte. Nun beginnt bald die Aufarbeitung vor Gericht: Vom 13. Februar an muss sich der 26-jährige Angeklagte, der aus Afghanistan stammt, vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten. Es sind vorerst mehr als 20 Verhandlungstage bis Ende Oktober angesetzt. Weil der Mann Sympathien für die terroristische Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) haben soll, ist das Verfahren ein Staatsschutzverfahren.

Das Staatsschutzverfahren wird im Prozessgebäude in Stammheim geführt

Die Anklage geht davon aus, dass der Mann sich spätestens Anfang Mai 2024 entschlossen habe, in Deutschland einen Anschlag auf Menschen zu verüben, die er als „Ungläubige“ betrachtete. Diesen Plan habe er am 31. Mai auf dem Mannheimer Marktplatz umsetzen wollen. Dort war eine islamkritische Kundgebung des Vereins „Bürgerbewegung Pax Europa“. Zunächst habe der zur Tatzeit 25-Jährige mit einem großen Jagdmesser auf einen Redner eingestochen. Vier Personen, die dem Redner zur Hilfe eilten, verletzte er ebenfalls. Als Polizeibeamte herbeieilten, stach er von hinten – aus Sicht der Anklage gezielt – auf den Beamten Rouven Laur ein, in den Kopf und den Oberkörper.

Der Prozess findet im Prozessgebäude in Stammheim statt, wo besonders hohe Sicherheitsvorkehrungen herrschen. Der Senat ist mit fünf Richtern besetzt, Herbert Anderer ist der Vorsitzende.