Die Polizei stellte am Wochenende wegen des guten Wetters am Samstag einen deutlichen Anstieg der Vergehen gegen die Corona-Verordnung fest. Foto: pixabay.com

Nachdem die Zahl der Verstöße gegen die Corona-Verordnung am Donnerstag in den vier vom Polizeipräsidium Reutlingen betreuten Landkreisen bei insgesamt nur knapp über 30 gelegen hatte, stieg die Zahl der Vergehen am vergangenen Wochenende massiv an.

Landkreise Esslingen/Tübingen/Reutlingen/Zollernalb - Im Lauf des vergangenen Wochenendes haben die Einsätze im Rahmen der Überwachung der Corona-Verordnung und die Verstöße dagegen deutlich zugenommen. Wie die Polizei berichtet, stellten die Beamten während der vergangenen Woche in der Bevölkerung von wenigen Ausnahmen abgesehen eine große Akzeptanz der Beschränkungen fest. Die Zahl der Verstöße lag noch am Donnerstag in den vier vom Polizeipräsidium Reutlingen betreuten Landkreisen bei insgesamt nur knapp über 30. Von Freitagnachmittag an stieg die Zahl der Vergehen mit dem gleichzeitigen Anstieg der Temperaturen jedoch sprunghaft an.

Bis Montagmorgen, 6 Uhr, zählte das Polizeipräsidium Reutlingen insgesamt 329 Ordnungswidrigkeiten, mehr als zwei Drittel davon am Samstag und in der Nacht zum Sonntag. 232 Verstöße bezogen sich auf das Verbot des Verweilens im öffentlichen Raum, wenn Gruppen von drei und mehr Personen, aber noch unter 15 Personen angetroffen wurden. 33 Mal musste gegen Personen vorgegangen werden, die an einer Veranstaltung oder Ansammlung von mehr als fünf Personen im nicht öffentlichen Raum teilgenommen hatten. Für beide Arten der Verstöße gegen die Corona-Verordnung sieht der aktuelle Bußgeldkatalog Bußgelder bis zu 1.000 Euro vor.

In sieben Fällen wurden Anzeigen gegen die verantwortlichen Betreiber von Einrichtungen wie etwa Gaststätten gefertigt, die trotz Verbots geöffnet hatten oder die sich nicht auf die Ausnahme des Straßenverkaufs beschränkten. Die Betroffenen erwarten Bußgelder zwischen 2.500 und 5.000 Euro. Über die Anzeigen hinaus mussten die Beamten unzählige aufklärende Gespräche führen, nach denen sich viele Personen einsichtig zeigten. Teilweise sprach die Polizei aber auch Platzverweise aus.

Der gravierendste Fall ereignete sich am Freitagabend in Rottenburg, wo ein Gemeindevollzugsbediensteter bei einer Kontrolle mehrerer junger Leute von diesen tätlich angegriffen und verletzt wurde. Gegen vier Personen wurden unter anderem Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.