So sieht die Haube aus. Foto: dpa/Ingo Wagner

Nach einer Festnahme, bei der die Bundespolizei einem alkoholisierten Mann eine Spuckschutzhaube aufsetzte, sieht sie sich mit Vorwürfen der Polizeigewalt konfrontiert. Was ist geschehen?

Stuttgart - Nach der Festnahme eines randalierenden und alkoholisierten 18-Jährigen sind am Wochenende viele Spekulationen im Umlauf gewesen. Der Mann, der sich heftig gegen die Polizisten gewehrt und sie angespuckt hatte, bekam eine Spuckschutzhaube über den Kopf gezogen. Da er wenig später schrie, er bekomme keine Luft, breitete sich vor allem im Internet das Gerücht aus, man habe ihm eine Tüte über den Kopf gezogen und der Mann sei bei dem Einsatz erstickt. Die Bundespolizei stellt klar: Der Mann sei nicht verletzt worden. Weil er kurzzeitig „nicht mehr ansprechbar“ gewirkt habe, habe man den Rettungsdienst gerufen. Der habe keine gesundheitlichen Probleme festgestellt. Der Mann wurde aufgrund psychischer Probleme in eine entsprechende Fachklinik gebracht.

Schlägerei am Hauptbahnhof und Attacken in der S-Bahn

S-Bahn-Passagiere schlugen in der Nacht zum Sonntag gegen 0.15 Uhr Alarm, weil der 18-Jährige in einer S 6 Leute beleidigte und anspuckte. Am Nordbahnhof ging es auf dem Bahnsteig weiter, er soll einen Mann geschlagen und einen gebissen haben. Zuvor soll er schon am Hauptbahnhof eine Auseinandersetzung gehabt haben. Auch gegenüber der Polizei sei er aggressiv gewesen. Als ihn zwei Beamte festhielten, damit Kollegen ihn durchsuchen konnten, schrie er unter der Haube, er habe Atemnot. „Das war in stehender Position“, betont ein Sprecher der Bundespolizei. Weil er auf die Beamten nicht mehr ansprechbar wirkte, hätten sie die Fesseln und die Haube entfernt, den Festgenommenen in die stabile Seitenlage gebracht und den Rettungsdienst verständigt. Die Polizei fand Drogen und Tabletten bei ihm, er hatte einen Blutalkoholgehalt von rund einem Promille.

Zeugen werden von der Polizei gebeten, sich unter 07 11/87 03 50 zu melden.