Mouhamadou Ouro Zato hat in Mannheim viele Freunde gefunden. Foto: dpa/Jannik Sandau

Mouhamadou Ouro Zato aus Togo ist seit etwas mehr als einem Jahr in Mannheim. Der Afrikaner ist bestens integriert und hat einen Vollzeitjob. Doch nun soll er abgeschoben werden. Die Petition seines Polizei Sportvereins hat bereites Zehntausende Unterstützer.

Mannheim/Hockenheim - Er hat eine ganze Fußballmannschaft und Zehntausende Unterstützer hinter sich: Mouhamadou Ouro Zato aus Togo und Spieler des Polizei Sportvereins Mannheim. Dem Ende 20-Jährigen droht die Abschiebung nach Italien, wo er nach der Flucht aus seiner Heimat über Libyen und das Mittelmeer erstmals europäischen Boden betrat. Nicht nur in die Mannschaft sei er seit mehr als einem Jahr bestens integriert, erzählt sein Trainer Christian Wroblewski. Er habe seine Probezeit als Lagerarbeiter erfolgreich bestanden und arbeite nun Vollzeit. „Der Arbeitgeber ist sehr zufrieden.“

Die Mannschaft startete eine Petition, die bis jetzt mehr als 36.400 Menschen unterschrieben haben. Titel: „Wir kämpfen: unser Teamkamerad vom Polizei SV Mannheim muss bleiben.“ Zato spielt in seiner Mannschaft in der B Klasse im Sturm. Bei mehr als 50.000 Unterzeichnern wird die Petition an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und an den Landtag geschickt. Auch Marcus Zeitler (CDU), Oberbürgermeister von Hockenheim, bekommt sie, da Zato dort lebt.

Alle waren geschockt

Zato habe nach eigenen Angaben in Togo einer Partei angehört, deren Mitglieder das Regime verfolgt habe, so Fußball-Trainer Wroblewski. Sein Asylantrag sei mit Blick auf seine Ankunft in Italien abgelehnt worden. Deshalb verfügte das Regierungspräsidium Karlsruhe, dass er dorthin zurückkehren muss.

Geschockt seien alle gewesen. „Da fängt er wieder bei Null an und wird bei Null bleiben“, befürchtet Wroblewski vom Polizei Sportverein, in dem längst keine Beamte mehr spielen und der jedem offensteht. Er verstehe die Behörden nicht, da sich sein Mannschaftskamerad in die Gesellschaft eingegliedert habe und dem Staat nicht auf der Tasche liege. Die Politik müsse differenzieren zwischen solchen Flüchtlingen und jenen, „die nur die Hand aufhalten“.