24.02.2017 In der Nacht zum Samstag hat es in einer Asylbewerberunterkunft in Wernau gebrannt.

 Foto: SDMG - SDMG

Von Dagmar Weinberg

Der Wernauer Feuerwehr blieb am Freitagabend nur wenig Zeit zum Durchschnaufen: Kaum hatte sie ihre Vorbereitungen zur Koordination und Absicherung des Fasnetsumzugs abgeschlossen, ging der Piepser los. In einem Container der Asylbewerberunterkunft in der Köngener Straße war ein Feuer ausgebrochen. Die komplette Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Wernau rückte mit 32 Mann und vier Fahrzeugen dorthin aus. Auch die Freiwillige Feuerwehr Köngen machte sich mit 18 Mann und zwei Löschfahrzeugen auf den Weg in die Nachbargemeinde.

Am Freitag gegen 23.15 Uhr hatte eine Streife des Polizeireviers Kirchheim bemerkt, dass aus einem der 40 Container Rauch drang. Die Polizeibeamten alarmierten umgehend die Feuerwehr sowie die Rettungskräfte. Zurzeit leben nach Auskunft der Polizei rund 120 Asylbewerber in dem Containerdorf, die meisten stammen aus Gambia.

Als Feuerwehrkommandant Rainer Märsch und seine Kameraden in der Köngener Straße eintrafen, „stand einer der Container schon voll in Flammen, die beiden Container rechts und links davon waren kurz davor durchzuzünden“. Um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern, „haben wir sofort mit sechs Rohren angegriffen“, berichtet der Wernauer Kommandant. „So haben wir dann glücklicherweise die restlichen Container halten können.“

In der Zwischenzeit kümmerte sich der Rettungsdienst, der mit fünf Fahrzeugen und elf Einsatzkräften zum Brandort gekommen war, um die Bewohner. Nachdem das Feuer entdeckt worden war, waren sie sofort aus den Containern evakuiert worden. Mannschaftstransportwagen der Feuerwehren Esslingen und Köngen brachten sie in Notunterkünfte, die Mitarbeiter des Landratsamts Esslingen auf die Schnelle in den Nachbargemeinden organisiert hatten. „Inzwischen konnten die meisten Bewohner wieder zurückkehren“, berichtete Polizeisprecherin Andrea Kopp am Sonntagnachmittag. Drei Container sind komplett zerstört, vier weitere gesperrt.

Noch in der Nacht von Freitag auf Samstag hatte die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Bisher liegen aber noch keine genauen Erkenntnisse der Brandermittler vor. Nur so viel: „Da das Feuer in einem Container ausgebrochen ist, schließen wir einen fremdenfeindlichen Anschlag aus“, sagte Andrea Kopp. Auch auf „vorsätzliche Brandstiftung“ gebe es bisher keinen Hinweis.

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