Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz (Archivbild) Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Die Polizeipräsidentin Stefanie Hinz sagt im Untersuchungsausschuss, das „schärfste Schwert“ gegen den Polizeiinspekteur gezogen zu haben, dem sexuelle Belästigung vorgeworfen wird. Die Einzelheiten.

Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz hat im Untersuchungsausschuss zur sogenannten Polizei-Affäre erneut ihr konsequentes Handeln gegen den beschuldigten Inspekteur der Polizei betont. „Ich habe das schärfste Schwert gegen ihn gezogen“, sagte Hinz am Montag im Landtag in Stuttgart. Sie habe das Verbot des Führens der Dienstgeschäfte ausgesprochen und sei der Überzeugung, in dem Fall sehr konsequent gehandelt zu haben.

Ein inzwischen suspendierter Inspekteur der Polizei soll Ermittlungen zufolge im November 2021 in Stuttgart eine Polizeibeamtin sexuell belästigt haben. Der Ausschuss beschäftigt sich mit sexueller Belästigung in Landesbehörden, Beförderungspraktiken bei der Polizei und der Weitergabe eines Anwaltsschreibens durch Innenminister Thomas Strobl (CDU).

Jeder Fall einer zu viel

Innerhalb der Polizei Baden-Württemberg sei seither die Sensibilität für solche Fälle noch höher geworden, sagte Hinz. Angesprochen auf die bekanntgewordenen 87 Fälle sexueller Belästigung, sagte die Landespolizeipräsidentin: „Es sind 87 Fälle und jeder einzelne davon ist einer zu viel - und das gilt erst recht für den Inspekteur der Polizei.“ Das seien aber 87 Fälle in einer Organisation mit 35 000 Kolleginnen und Kollegen. Es sei wichtig, darüber differenziert zu diskutieren und zu schauen, ob es womöglich ein „größeres Dunkelfeld“ geben könnte.