Brisanter Debattenbeitrag: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. Foto: dpa/Britta Pedersen

Bundestagspräsident schiebt die Entscheidung über Leben und Tod in der Coronakrise Ärzten und Ethikern zu. Für einen Politiker, noch dazu für einen Christdemokraten, ist das eine Bankrotterklärung, kommentiert Jan Dörner.

Berlin - Auf die Verantwortung des Einzelnen und so viel Freiheit wie möglich komme es nun an, fordert Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble vor dem nächsten Corona-Gipfel. Ausgewogene Entscheidungen seien gefragt. Als hätte es diese nicht schon die ganze Zeit gegeben. Weder hat Deutschland dem Virus freien Lauf gelassen in der Hoffnung auf eine baldige Herdenimmunität, wie es andere Länder zunächst taten, noch ist das öffentliche und wirtschaftliche Leben in einer Radikalität heruntergefahren worden, wie sie ebenfalls im Ausland zu beobachten gewesen ist. Schäuble sieht die Politik aber offensichtlich am Ende ihrer Möglichkeiten.