Bekommt das Ingersheimer Windrad Zuwachs? Foto: KS-Images.de//Karsten Schmalz

Bisher dreht sich im Landkreis Ludwigsburg nur in Ingersheim ein Windrad. Nun will der Nachbar Pleidelsheim einen Standort ausweisen: Der Gemeinderat gab grünes Licht.

Eine Windkraftanlage im Hardtwald – dafür könnten sich die Pleidelsheimer Gemeinderäte grundsätzlich erwärmen. Sie gaben ihrem Bürgermeister Ralf Trettner einstimmig grünes Licht, Standorte für Windkraftanlagen und Fotovoltaik-Flächen zu prüfen. Der Verwaltungschef will seine Fühler ausstrecken, um mehr erneuerbare Energien zu erzeugen.

Trettner, zugleich als Vorsitzender des Neckar-Elektrizitätsverbandes für 167 Kommunen und neun Landkreise zuständig, sieht die Kommunen in der Pflicht. Sie müssen bis 2025 in Baden-Württemberg 1,8 Prozent als Vorrangfläche für Windenergie ausweisen. Sonst entscheiden am Ende Investoren, wo wie bauen. Eine Windkraftanlage mit 250 Metern Höhe im Hardtwald wäre im nahen Bottwartal zu sehen, hatte der Verband Region Stuttgart (VRS) unlängst bestätigt.

Für Ralf Trettner spielen optische Aspekte eine untergeordnete Rolle. „In einer Landschaft ist viel zu sehen, auch Stromanschlüsse.“ In der Ratsrunde seien andere Aspekte angesprochen worden. „Etwa, ob nicht auf Ingersheimer Gemarkung eine zweite Anlage entstehen könnte.“ Der Pleidelsheimer Bürgermeister will aber zunächst auf dem eigenen Gebiet suchen. Im Hardtwald zwischen Großbottwar und Aspach verfügt die Gemeinde über eine Exklave, gemeinsam mit den Kommunen Marbach, Freiberg, Steinheim, Erdmannhausen, Murr und Benningen, die der Forstgebietsgemeinschaft Hardtwald angehören. Mit ihnen muss Trettner klären, ob sie bei diesem Projekt überhaupt konstruktiv mitwirken würden. Theoretisch könnte die Gemeinde aber auch ohne die Zustimmung der Waldnachbarn eine Windanlage bauen.