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Wer mit der Bahn fährt, sollte sich schon vorher auf das Schlimmste gefasst machen und möglichst auch seine eigene Sitzgelegenheit mitnehmen, rät EZ-Redakteurin Melanie Braun.

Esslingen Bahnbashing ist langweilig geworden. Es ist doch immer das Gleiche: Verspätungen, Zugausfälle, schlechte Kommunikation. Was will man sich da noch aufregen? Viel besser ist es, wenn man sich schon im Vorhinein auf das Schlimmste gefasst macht, dann kann einen so leicht nichts mehr schocken. Dabei kann man ganz geschickt auch die Liebsten daheim mit einbeziehen: Warum nicht einfach so tun, als würde der Zug regulär zwei Stunden später ankommen als von der Bahn terminiert? Dann freuen sie sich (hoffentlich), wenn man eine halbe Stunde eher nach Hause kommt als angekündigt.

Sinnvoll ist es auch, sich im Vorfeld darauf einzustellen, in großer Hitze oder extremer Kälte zu reisen – falls Klimaanlage oder Heizung ausfallen. Also am besten immer Norwegerpulli und Trägertop einpacken. Es versteht sich von selbst, dass genügend Proviant mitgenommen werden sollte – man weiß ja nie, ob das Bordbistro nicht ausgerechnet am Reisetag wegen Personalmangels oder Lieferengpässen geschlossen ist. Und wenn die Fahrt ein paar Stündchen länger dauert als veranschlagt, hängt wenigstens der Magen nicht in den Knien.

Bewährt hat sich außerdem, sich am Bahnsteig bewusst nicht über die Wagenreihung zu informieren, sondern sich stets ganz lässig im Mittelfeld zu positionieren. Denn wer in Abschnitt A oder F auf seinen Waggon wartet, kann ganz schön ins Schwitzen kommen, wenn der Zug in umgekehrter Wagenreihung einfährt. Gerade dann hilft es auch sehr, wenn man überzeugend seine Sitzreservierung verteidigen kann. Denn im Eifer des Gefechts kommen Fahrgäste gerne mal durcheinander – und sitzen vielleicht auf der richtigen Platznummer, aber im falschen Waggon.

Zu guter Letzt noch ein ganz aktueller Hinweis: Es empfiehlt sich inzwischen, möglichst auch eine eigene Sitzgelegenheit parat zu haben, vielleicht einen Klappstuhl oder einen Anglerhocker. Denn es könnte durchaus sein, dass es den reservierten Platz im Zug gar nicht gibt – wie jüngst bei der Fahrt von Duisburg nach Stuttgart. Im Wagen 21 gab es zwar Platz Nummer 23 und 24 und Platz Nummer 26 und 27, aber leider keine Nummer 25. Immer mal was Neues – vermutlich, damit es nicht ganz so langweilig wird.