Brian Molko (links) und Stefan Olsdal in der Schleyerhalle. Foto: Lichtgut/Ferdinando Iannone

Nachtkritik: Brian Molko und Stefan Olsdal haben mit ihrer Band Placebo eine große Popshow inszeniert in der Stuttgarter Schleyerhalle.

Aus dem Trio ist ein Sextett geworden: Nach dem Ausstieg ihres Drummers haben der Sänger und Gitarrist Brian Molko und der Bassist und Gitarrist Stefan Olsdal das Bandkonzept geändert, sie stehen nun beiden vorne und haben kompetente Mitstreiter im Rücken, die komplexere Arrangements möglich machen.

Die rund 5000 Besucher in der abgehängten Schleyerhalle sind vom ersten Ton an dabei, sie klatschen und johlen und singen als wären sie doppelt so viele. Sie können sich auch über eine ausgeklügelte Licht- und Bildinszenierung freuen, die perfekt auf die Musik abgestimmt ist.

Die neuen Songs stehen im Vordergrund

Den Schwerpunkt des Programms bilden Songs des aktuellen Albums „Never let me go“, dem ersten neuen Studiowerk seit „Loud like Love“ von 2013. Die neuen Songs reihen sich organisch ein in den Placebo-Kanon, der geprägt ist von der Spannung zwischen Molkos melancholischer Ader und elektrisierenden Gitarrensounds mit Wumms.

Im Zugabenblock gibt es noch das Tears for Fears-Cover „Shout“ zu hören, das die Band Anfang September als Single nachgeschoben hat. Die Hymne funktioniert noch genausogut wie 1984 – zeitloser Pop eben, wie die Musik von Placebo.