Es gibt schon PV-Anlagen in Plochingen, aber es könnten noch weitaus mehr sein. Foto: /Karin Ait Atmane

Eine neu gegründete Regionalgruppe soll vor allem Privatpersonen und Gewerbetreibende dabei unterstützen, mehr Photovoltaikanlagen auf Plochinger Dächern zu installieren.

Am Neckarknie sollen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Reiner Nußbaum, Initiator und Sprecher der neu gegründeten Teckwerke-Regionalgruppe, sieht ein großes Potenzial für Photovoltaikanlagen in der Stadt. „Wenn man Plochingen von oben ansieht, sieht man nur wenige Anlagen“, stellt er fest. Zwar hätten die Fraktionen in den vergangenen Jahren immer wieder Anträge zu diesem Thema gestellt, aber bislang seien eher „kleine Brötchen“ gebacken worden. Und die Stadt habe über ihre eigenen Gebäude hinaus nur wenig Möglichkeiten, die Energiewende zu beschleunigen, sagt Nußbaum, der für die CDU auch im Plochinger Stadtrat sitzt.

Für Privatleute oder auch Firmen besteht aber weiterhin erheblicher Beratungsbedarf. Wo lohnt sich eine Anlage? Sollte man den Strom einspeisen oder besser einen eigenen Speicher installieren? Muss ein Gewerbe angemeldet werden? Können auch Mieter in Solarstrom investieren? Wollen sich mehrere Parteien, etwa in einem Mehrfamilienhaus, zusammentun, wird die Sache noch verzwickter. Die CDU sei deshalb zu dem Schluss gekommen, dass man kompetente Partner zur Unterstützung brauche, sagt Nußbaum. Dann sei man auf die Energiegenossenschaft Teckwerke gestoßen, die die Gründung der eigenen Regionalgruppe, wie auch in Schorndorf vor einiger Zeit, unterstütze.

In der Bürgerschaft von Plochingen stieß die Idee auf offene Türen. Zur Gründung seien „ohne große Werbung gleich 16 Bürgerinnen und Bürger gekommen, von allen Fraktionen“, sagt Nußbaum. Ihm ist wichtig, dass die Gruppe überparteilich handelt, denn das sieht er als Voraussetzung für den Erfolg. Ihre Hauptzielrichtung seien Projekte im privaten Sektor.

Bekannte Ansprechpartner sollen Hemmschwelle klein halten

Interessierte in Plochingen haben damit Ansprechpartner vor Ort, die sie kennen. Sie können sich an die Regionalgruppe wenden und dann „schnell in die Gänge kommen und PV-Anlagen bauen lassen, an denen sich Bürger beteiligen können“, wie Kerstin Schmid von den Teckwerken erklärt. Die Energiegenossenschaft verkauft zwar selbst keine Anlagen, aber sie hilft bei Bau, Finanzierung und Betrieb. Und sie berät Hauseigentümer oder Gewerbetreibende, die eine PV-Anlage betreiben und den Strom einspeisen oder verbrauchen möchten. Ebenso sind „Mieterstrom“ – also die Pacht von Dachflächen für die Stromerzeugung – oder die Bündelung von Anlagen ein Thema. „Wir entwickeln Konzepte mit den Dachbesitzern“, so Pedro da Silva, Vorstand der Teckwerke. Besonders sind große Dächer mit über 100 Quadratmetern gesucht. Die Plochinger Gruppe will außerdem bald ein Projekt mit Balkonmodulen anstoßen.

Erste Interessenten melden sich

Als erstes gilt es für die Regionalgruppe aber, die Werbetrommel rühren und sich selbst bekannt zu machen. Die Mundpropaganda läuft offenbar schon: Es hätten sich bereits interessierte Bewohner aus drei Häuserblocks gemeldet, berichtet Nußbaum.