Bei dem Brand war ein Mensch ums Leben gekommen. Foto: dpa/Markus Rott

Er soll stark alkoholisiert gewesen sein und aggressiv. Deshalb wurde ein Mann in einer Pforzheimer Klinik-Notaufnahme am Bett fixiert. Kurz darauf stirbt er bei einem Feuer. Es gibt viele offene Fragen.

Bei einem Brand in einer Pforzheimer Klinik-Notaufnahme ist ein ans Bett fixierter Mann gestorben. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten, handelt es sich bei dem Toten um einen am Dienstagabend offenbar zuvor in die Notaufnahme eingelieferten schwer alkoholisierten Patienten. Er sei wegen seines aggressiven Verhaltens vom Krankenhauspersonal am Klinikbett fixiert worden.

Ob er deshalb starb und ob bei dem erkennbar aggressiven Patienten gebotene Vorsichtsmaßnahmen ergriffen wurden, sei Gegenstand der Ermittlungen. „Viele Fragen sind offen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Dazu zählt auch die Frage nach der Ursache des Feuers.

Zum Zeitpunkt des Brandes am späten Dienstagabend waren nach ersten Erkenntnissen rund 20 Menschen in der Notaufnahme. Sie wurden in den Klinikhof geführt. Die genaue Zahl der Verletzten werde noch ermittelt, hieß es. Sieben Menschen waren wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung behandelt worden, hatte die Polizei zunächst mitgeteilt. Feuerwehrleute löschten den Brand und lüfteten das Gebäude - und sie fanden in den Räumlichkeiten der Notaufnahme den festgebundenen Toten.

Die Notaufnahme der Klinik wurde geschlossen

„Die näheren Umstände dieser Fixierung und des vorangegangenen wie nachfolgenden Geschehens sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen“, so Polizei und Staatsanwaltschaft in der Mitteilung. Sachverständige des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Heidelberg und eine Obduktion der Leiche sollen Aufschluss zur Todesursache und zum Ablauf der Ereignisse geben. Brandermittler untersuchen das Geschehen zusammen mit Sachverständigen des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg. Geklärt werden soll auch die Rechtmäßigkeit der Fixierung. Zur Identität des Toten sagten die Ermittler zunächst nichts.

Nach ersten Schätzungen entstand ein Schaden in Millionenhöhe. Im Einsatz waren neben der Polizei die Feuerwehr mit 13 Fahrzeugen und 45 Einsatzkräften und sechs Rettungsdienstfahrzeuge mit elf Kräften.

Die Notaufnahme der Klinik wurde geschlossen. Der sonstige Krankenhausbetrieb sollte nach früheren Angaben weitergehen. Von der Klinik gab es auf Anfrage keine Stellungnahme.