Kurz vor der Adventszeit blühen im zoologisch-botanischen Garten in Stuttgart mehr als 100 Weihnachtssterne. Doch wie gelingt dies auch zu Hause? Der Wilhelma-Gärtner Oliver Frank weiß Rat.
Pünktlich zum Start in den Advent kommt in der historischen Gewächshauszeile der Wilhelma festliche Stimmung auf: Die Ausstellung der Weihnachtssterne hat begonnen , teilt Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann mit. In der Ausstellung ist ein Farbenspiel von zartem Weiß über Rosa, verschiedene Pastelltöne bis hin zu leuchtendem Pink und sattem Rot zu erleben. Neu ist die Sorte „Golden Glow“, deren Blätter mit einem zarten Gelbton überraschen.
Übrigens liegt falsch, wer die bunten Blätter des Weihnachtssterns, auch Poinsettie genannt, für Blüten hält: „Es handelt sich um so genannte Hochblätter, die nicht nur charakteristisch gefärbt, sondern auch sternförmig angeordnet sind – und daher den Eindruck von Blüten vermitteln.“ Sie dienen dazu, Insekten anzulocken. Die eigentlichen Blüten sind klein und unscheinbar grün-gelblich in der Mitte des Sterns aus Hochblättern.
Tipp wie man die Weihnachtssterne weiter pflegt
Die Wildform des Weihnachtssterns kommt als mehrere Meter hoher Strauch in bewaldeten Gebirgsregionen Mittelamerikas vor. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelangten Exemplare in die USA und wenig später nach Europa, wo sie bis heute als Zimmerpflanze beliebt sind. Nach dem Abwurf der bunten Hochblätter werden die Weihnachtssterne oft einfach entsorgt. Doch: Bei entsprechender Pflege kann man mehrere Jahre lang Freude an dieser dekorativen Zimmerpflanze haben.
Pflanzen von Frühjahr bis Herbst in den Garten tun
Der Wilhelma-Gärtnermeister Oliver Frank rät, die Pflanzen nach der Weihnachtszeit einfach weiterzupflegen, auch wenn sie die Blätter abwerfen und sie dann von Frühjahr bis in den Herbst in den Garten zu bringen, sofern die Temperaturen nicht unter 15 Grad Celsius fallen. Später im Jahr müssen sie dann wieder in die Wohnung. Und da gilt: Die zunächst grünen Hochblätter färben sich nur dann pünktlich zu Weihnachten um, wenn die Pflanze mindestens zwölf Stunden pro Tag im Dunkeln steht. Sein Tipp: den Weihnachtsstern ab Oktober am frühen Abend mit einem lichtundurchlässigen Tuch abdecken oder die Pflanze in ein dunkles Zimmer stellen.
Wolfsmilchgewächs hat Giftstoffe
Wer zu Hause Weihnachtssterne pflegt, sollte zudem beachten: Die Pflanze gehört zu den Wolfsmilchgewächsen, ihr Saft enthält Giftstoffe, die zu Beschwerden sowohl bei Menschen als auch Haustieren führen können. In der Wilhelma werden aktuell mehr als 100 Weihnachtssterne aus rund 20 verschiedenen Sorten gezeigt. Zu sehen sind sie in der historischen Gewächshauszeile im separaten Schauhaus beim Kamelienhaus. Die Ausstellung ist noch bis in den Januar hinein geöffnet. Nur am 2. Dezember 2024 ist die historische Gewächshauszeile am Nachmittag aufgrund von Pflegemaßnahmen geschlossen.