Maya (Jennifer Lopez) zeigt allen, was sie auf dem Kasten hat. Foto: Tobis - Tobis

Die New Yorker Supermarkt-Mitarbeiterin Maya (Jennifer Lopez) bewirbt sich um den Chefposten - mit viel Engagement, aber ohne entsprechende Zeugnisse.

EsslingenKleider machen Leute – und mit dem richtigen Selbstbewusstsein und etwas Unverfrorenheit macht mancher heute leichter Karriere als mit Wissen, Können und Talent. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. „Es gibt so viele Menschen, die in einem Leben feststecken, das ihnen nicht zusagt. Sie träumen davon, sich neu zu erfinden, doch sie realisieren erst sehr spät, dass sie vor langer Zeit die Möglichkeit dazu verpasst haben“, weiß die Drehbuchautorin Elaine Goldsmith-Thomas. Mit ihrem Kollegen Justin Zackham erzählt sie die Geschichte einer Frau, die einiges auf dem Kasten hat und trotzdem nie die Chance erhielt, zu zeigen, was in ihr steckt. Doch dann wird sie in Peter Segals gleichnamiger Komödie zur „Manhattan Queen“.

Maya (Jennifer Lopez) ist Anfang 40 und die Stütze eines Supermarkts im New Yorker Stadtteil Queens. Als der Chef-Posten vergeben wird, bekommt nicht die bewährte Kraft, sondern eine Wundertüte von außerhalb den Zuschlag, weil der Konzernboss (Larry Miller) nur auf Zeugnisse schaut. Und die kann Maya, die sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet hat, nun mal nicht vorweisen. Dass sie diesen Nackenschlag an ihrem Geburtstag einstecken muss, macht alles nur noch schlimmer. Doch ihre beste Freundin und Kollegin Joan (Leah Remini) tröstet sie mit einem Stück Geburtstagstorte. Beim Auspusten der Kerze wünscht sich Maya, dass in ihrem Leben nicht länger nur die (fehlenden) Zeugnisse zählen. Diesen Wunsch nimmt Joans Sohn Dilly (Dalton Harrod) etwas zu wörtlich: Er schreibt Maya eine Bewerbung für einen Top-Job und verpasst ihr einen schillernden Lebenslauf. Wenig später hat sie einen Job als Marketingberaterin eines Kosmetikkonzerns. In ihrer neuen Welt fühlt sich Maya pudelwohl. Doch sie kann nie sicher sein, wie lang die Maskerade hält ...

„Ich mag Filme, die solche Geschichten erzählen“, sagt Peter Segal. Filme, „in denen Menschen sich ihren Traum erfüllen, sich noch einmal neu zu erfinden, und ihre Identität mit einem erfundenen Leben unterfüttern. Sobald sie ihr Ziel erreicht haben, machen ihnen ihre Notlügen zunehmend zu schaffen. Das Publikum weiß, dass sie unaufhaltsam auf eine Klippe zusteuern. Dieser Konflikt ist einerseits amüsant mit anzusehen, andererseits leidet man automatisch mit, weil man weiß, was die Protagonisten erwartet.“ Das ist in „Manhattan Queen“ nicht anders. Auch wenn jeder ahnt, was kommen muss, fiebert man mit Maya mit, für die man unweigerlich Sympathie empfindet. Jennifer Lopez zeigt sie als Frau von nebenan, die unverdrossen um die Anerkennung kämpft, die sie verdient hat – und die ihr das Leben einfach vorenthält.

Jennifer Lopez wird in Peter Segals konventionell gestrickter gleichnamiger Komödie zur „Manhattan Queen“. Segals Film hat das Kino nicht neu erfunden, doch er und macht nicht nur der Hauptdarstellerin wegen Laune.