Peng Shuai ist offenbar seit Tagen verschwunden. Foto: AFP/GREG BAKER

Wo ist Peng Shuai? Nicht nur viele Tennisprofis zeigen sich dieser Tage sehr beunruhigt. Jetzt droht der WTA-Boss mit Konsequenzen.

Hamburg - Um den Druck auf China im Zusammenhang mit der verschwundenen Tennisspielerin Peng Shuai zu erhöhen, schließt Steve Simon, Chef der Spielerinnen-Organisation WTA nicht aus, dem Reich der Mitte WTA-Turniere zu entziehen. „Wir sind definitiv bereit dazu und würden alle Komplikationen, die das mit sich bringt, regeln“, sagte der Funktionär in einem CNN-Interview.

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Schätzungen zufolge könnte die WTA durch eine solche Maßnahme mehrere hundert Millionen Dollar verlieren. Simon stellte aber klar: „Dies ist größer als das Geschäft. Frauen müssen respektiert und nicht zensiert werden.“

Die Sorgen um die 35 Jahre alte frühere Weltranglistenerste im Doppel sind weltweit groß. Peng Shuai hatte Anfang des Monats in dem Twitter-ähnlichen Medium Weibo geschrieben, vom ehemaligen Vizepremier Zhang Gaoli (75) sexuell missbraucht worden zu sein. Der Eintrag im Sozialen Medium wurde gelöscht, Peng ist angeblich seit Tagen verschwunden. 

Tennisprofis sind beunruhigt

Am Mittwoch veröffentlichten chinesische Medien dann eine Mail, die von ihr stammen soll. „Ich werde weder vermisst, noch bin ich nicht sicher. Ich ruhe mich nur daheim aus, alles ist in Ordnung“, heißt es darin.

Prominente Weggefährten wie Alexander Zverev äußerten sich beunruhigt. „Ich hoffe, sie wird bald gefunden“, sagte der Olympiasieger bei den ATP Finals in Turin: „Wir sprechen hier nicht von einem Tennismatch, wir sprechen von einem Menschenleben.“ Naomi Osaka schrieb auf Twitter: „Ich bin geschockt von der gegenwärtigen Lage und sende ihr Liebe und Licht.“