Nancy Pelosis Visite in Taipeh ist nur ein erster Schritt. Im Umgang mit Taiwan müssen sich Europa und die USA viel mehr Gedanken machen, kommentiert Christian Gottschalk.
Es gibt Momente, die Geschichte schreiben. Und von vielen dieser Momente weiß man erst im Nachhinein ihre Bedeutung richtig einzuschätzen. Als Erzherzog Franz Ferdinand im Juni 1914 in Sarajewo erschossen wurde, da war es keinesfalls klar, dass dies den Beginn des Ersten Weltkrieges markieren wird. Als US-Präsident John F. Kennedy der Sowjetunion 1962 in der Kubakrise ein Ultimatum stellte, war es nicht klar, dass der Dritte Weltkrieg doch noch vermieden werden kann. Und als im November 1989 Hunderttausende von Ostdeutschen erst auf die heimischen Straßen und dann in den Westen stürmten, da wusste niemand, was die Folgen davon sein werden. Der Besuch von Nancy Pelosi auf Taiwan hat zumindest das Zeug dazu, einer dieser weltgeschichtlichen Momente zu werden.
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