Silvia (links) und Franziska Ruoff Fotos: Ehehalt Quelle: Unbekannt

Obwohl die Koch-Shows im Fernseher boomen, kochen immer weniger Menschen am eigenen Herd. Vor allem für Berufstätige fehlt oft die Zeit, sich Mahlzeiten selbst zuzubereiten. So zumindest vermelden es aktuelle Studien. Ist dies wirklich so? EZ-Mitarbeiterin Gerlinde Ehehalt hat ein paar Passanten in der Fußgängerzone zu diesem Thema befragt: „Bereiten Sie ihre Mahlzeiten selber zu, greifen Sie zu Fast Food oder gehen Sie öfters essen?“ Die meisten der befragten Leute kochen entgegen des Trends jedoch sehr gern und legen großen Wert auf frisch zubereitetes Essen.

Rocco Carlino (31), Tätowierer aus Obertürkheim: Ich beobachte diese Entwicklung schon seit Längerem und gucke zum Beispiel gern Videos bei Youtube, in denen Leute zeigen, wie man Gerichte selbst zubereitet. Das finde ich sehr wichtig, damit vor allem junge Menschen wieder zum Kochen angeleitet werden. Doch auch für ältere Menschen ist es wichtig, dass man sie dazu motiviert, die Mahlzeiten selbst zuzubereiten. Ich selbst koche sehr gern und sammle sogar Kochbücher. Am liebsten mache ich Risotto oder Schmorgerichte wie Rinderbraten sowie alles Deftige, da ich ursprünglich aus München stamme.

Christine (28), Hausfrau, und Jan Augmann (32), Entwickler aus Oberesslingen: Wir kochen in der Regel viel zu Hause, gehen aber auch gern essen oder lassen uns mal etwas kommen, wenn es schnell gehen muss. Überwiegend bereiten wir die Mahlzeiten jedoch selbst zu. Das ist auch für Kinder das Beste. Wir legen großen Wert auf eine gesunde und frische Ernährung.

Lydia Scholz (59), Angestellte aus Mettingen: Im Prinzip koche ich selbst, doch es hält sich in Grenzen. Es muss eben immer schnell gehen, da ich berufstätig bin. So gibt es häufig eine schnelle Gemüsepfanne. Oft koche ich vor, damit das Essen rasch auf dem Tisch steht. Für größere Menüs habe ich eher weniger Zeit. Wenn man alleine ist, macht dies sowieso keinen Sinn. Fertigprodukte oder Tiefkühlkost verwende ich allerdings nur im Notfall. Meistens gucke ich in den Kühlschrank, und alles, was an Gemüse da ist, wird reingeschnippelt. Mit Tomatenmark, Frischkäse oder Soße verfeinert, gibt das gleich ein leckeres Essen, zu dem man Brot oder Nudeln reichen kann. Auch mit Eiern ist ruckzuck ein Omelett mit Paprika oder Lauchzwiebeln zubereitet, das mit einem Salat immer gut schmeckt.

Charlotte Thallinger (18), Konditorei-Auszubildende aus Oberesslingen: Ich kombiniere gern fertige Sachen mit eigenen Gerichten. Zum Beispiel koche ich zu Fertigknödeln ein selbst gemachtes Gemüse oder brate Maultaschen mit Ei an und garniere das Gericht mit Salat. Ich arbeite in der Gastronomie und lerne dabei in der Küche viele wertvolle Dinge übers Kochen. Kürzlich habe ich eine Spinat-Lasagne zubereitet, die war sehr lecker.

Anastasia Mantziou (46), Krankenschwester aus Esslingen: Ich koche immer selbst. Wenn man zu Hause kleine Kinder hat, ist das ein unbedingtes Muss. Schließlich ist es gesünder. Außerdem schmecken selbst zubereitete Gerichte viel besser. Meinen Kinder möchte ich eine abwechslungsreiche Kost bieten, und ich versuche ihnen beizubringen, das alles gegessen wird. Bei mir kommt nicht nur Fleisch, sondern auch viel Gemüse auf den Tisch.

Anke Kretzschmar (43), Industrieelektronikerin, und Sophie Kretzschmar (21), Mechatronikerin, aus Hochdorf: Wenn man berufstätig ist, muss es meistens schnell gehen. So wechselt es bei uns, wir essen also auch mal etwas aus der Tiefkühltruhe oder Fast Food. Oft hat man auch keine Lust mehr zum Kochen. Am Wochenende, wenn wir Zeit haben, kochen wir selbst. Eines unserer Lieblingsgerichte, das ganz schnell geht, sind Senfeier mit Weißbrot.

Jürg Koch (55), Polizist aus Berikam/Schweiz: Bei uns kocht die Ehefrau. Meine Lieblingsgerichte von ihr sind selbst gemachter Hackbraten, Käsespätzle oder Fondue. Ich selbst koche nur, wenn ich mal alleine bin. Bei uns in der Schweiz ist die Tradition des selber Kochens noch sehr hoch entwickelt und tief verwurzelt. Die Kinder lernen dies schon ganz früh in der Kochschule. Eine warme, frisch zubereitete Mahlzeit am Tag ist bei uns selbstverständlich.

Adrian Krawczyk (40), Angestellter, und Moritz Krawczyk (13), Schüler, aus Altbach: Bei uns kommt jeden Tag ein frisch gekochtes Essen auf den Tisch. Das ist wichtig für die Gesundheit der Kinder und eine gute Basis für ihre Zukunft. Am allerbesten schmecken allerdings die Schnitzel von der Oma.

Miryam Groß (47), zur Zeit daheim, aus Baltmannsweiler: Meine Mutter kocht für mich, da wir im selben Haus wohnen. Ihr schwäbisches Essen schmeckt einfach wunderbar, frisch und lecker. Sie ist Rentnerin und hat durch das Kochen eine Aufgabe. Ich esse sehr gern mit ihr und genieße die gemeinsamen Mahlzeiten.

Miriam Scholl (31), Vertriebsassistentin aus Esslingen: Wir kochen täglich. Diese Zeit muss man sich unbedingt nehmen. Am liebsten mögen wir daheim schwäbisches Essen in allen Variationen.

Silvia Ruoff (46), städtische Angestellte, und Franziska Ruoff, (19), Studentin, aus Ostfildern: Am Wochenende kochen wir auf jeden Fall selbst. Die Woche über gibt es mal was Schnelles wie gebratene Maultaschen oder so, doch wir versuchen immer frisch zu kochen. Spezielle Fertigkost vermeiden wir, so gut es geht. Bei uns ist in der Familie immer jemand da, der etwas kocht, sodass die anderen dann mitessen können. Wir lieben alle Gerichte mit Kartoffeln oder Geschnetzeltes.