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Weil die Bahnen im Tunnel stecken blieben, machten sich die Passagiere am Samstagmittag in Stuttgart zu Fuß auf den Weg zu ihrem Ziel. Doch der Weg über die Gleise ist gefährlich.

Stuttgart (dpa/lsw) Ausgerechnet am Eröffnungswochenende des Cannstatter Volksfests ist eine defekte S-Bahn am Samstagnachmittag im Tunnel unter dem Stuttgarter Hauptbahnhof stehengeblieben und hat den Bahnverkehr lahmgelegt. Hunderte Passagiere stiegen nach fast einer Stunde aus und machten sich zu Fuß auf den Weg Richtung Tageslicht. Die Bundespolizei schrieb auf Twitter, wegen der vielen Personen auf den Gleisen sei der gesamte Hauptbahnhof kurzzeitig gesperrt worden. Regionalbahnen und Fernzüge konnten wenig später wieder fahren.

Wie ein Augenzeuge berichtete, stand der Vorderteil der S-Bahn schon im Tageslicht, der hintere Teil im dunklen Tunnel. Die S-Bahn der Linie 2 war in Richtung Bad Cannstatt unterwegs, wo am Freitag das zweitgrößte Volksfest Deutschlands auf dem Wasen eröffnet worden war. Viele Passagiere waren daher in Tracht unterwegs. «Die wollten auf den Wasen», so der Augenzeuge.

Die Bundespolizei hatte zunächst noch per Twitter gemahnt, Ruhe im Zug zu behalten: «Wir wissen, dass die Situation im Zug sehr unangenehm ist.» Rund 200 Passagiere hätten sich trotz der durchgesagten Aufforderung, im Zug zu bleiben, auf eigene Faust auf den Weg ins Freie gemacht, so der Augenzeuge. Schließlich wurde der ganze Zug von der Polizei geräumt. Die Passagiere wurden - begleitet von der Polizei - zu Fuß zurück zum Hauptbahnhof gebracht.

Laut Bundespolizei blieb der Zug wegen technischer Probleme liegen. Die S-Bahn Stuttgart schrieb auf Twitter, es komme zu erheblichen Fahrplanabweichungen.