Bei Madame Tussauds in London ist Boris Johnson als Partylöwe verewigt. Foto: dpa/Jonathan Short

Dem britischen Premierminister wird vorgeworfen, Parlament und Öffentlichkeit in der Partygate-Affäre belogen zu haben. Außerdem soll er versucht haben, eine Staatsbeamtin von der Veröffentlichung ihres Untersuchungsberichtes in der Sache abzuhalten

Nach der Veröffentlichung mehrerer Fotos, die Boris Johnson beim Umtrunk auf einer der notorischen Lockdown-Partys in Downing Street zeigen, ist der britische Premierminister am Dienstag erneut schwer in Bedrängnis geraten. Ihm wird vorgeworfen, Parlament und Öffentlichkeit belogen zu haben, als er die Existenz solcher Partys abstritt – einschließlich der Party, die nun auf den vier Bildern zu sehen ist, die dem Nachrichtensender ITV News zugespielt worden sind. Außerdem soll Johnson versucht haben, die mit der Untersuchung der Partygate-Affäre beauftragte Topstaatsbeamtin Sue Gray von der Veröffentlichung ihres anstehenden Berichts abzubringen. Laut Londoner „Times“ bedrängte der Premier Gray Anfang Mai bei einem Treffen, von dem die Öffentlichkeit jetzt erfuhr.