Unter Druck: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Foto: Imago//Aurelien Morissard

Frankreichs Präsident steht mit dem Rücken zur Wand. Bei den anstehenden Parlamentswahlen muss er um seine Regierungsmehrheit zittern. Es triumphiert der Populismus.

Die Parlamentswahlen vom 12. und 19. Juni sollten für Emmanuel Macron nur eine Formalität sein: Nach der Präsidentenwahl geben die Franzosen traditionell dem gewählten Staatschef eine Mehrheit in der Nationalversammlung auf den Weg. Er soll schließlich regierungsfähig sein und seine Wahlversprechen umsetzen. Nun zeigen die Umfragen aber ein anderes Bild: Macrons Mitte-Allianz „Ensemble“ kommt demnach auf 25 Prozent und ist erstmals hinter die linke „Volksunion“ mit 26 Prozent zurückgefallen. Im zweiten Wahlgang wird den Macronisten zwar weiterhin eine Mehrheit von 300 Sitzen in der 577-köpfigen Nationalversammlung prophezeit. Doch die „Neue ökologische und soziale Volksunion“ (Nupes) des Linkspopulisten Jean-Luc Mélenchon kommt in einzelnen Erhebungen auf 200 Sitze – Tendenz steigend.