Die Hoffnung ist groß, dass die Paralympische Flagge bald wieder an Deutschland übergeben wird. Foto: Jens Büttner/dpa

Die Paralympics in Paris sind vorbei. In Deutschland träumen Sportler und Funktionäre von Spielen vor heimischer Kulisse. Vorher müssten erfolglose Bewerbungen aber erst einmal analysiert werden.

Paris - Der stimmungsvolle Verlauf der Paralympics von Paris nährt bei vielen deutschen Athleten und Funktionären des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) den Wunsch nach Spielen vor heimischer Kulisse. "Vielleicht bin ich als Sportlerin nicht mehr dabei, aber wie cool wäre es, als Zuschauerin dabei zu sein. Ich kann nur allen sagen: Bitte, bitte unterstützt das", sagte Juliane Wolf, die im Tischtennis Silber und Bronze gewann. 

Der zweimalige Tischtennis-Silbermedaillengewinner Thomas Schmidberger erklärte: "Ich bin ein Riesen-Fan von dieser Idee. Was muss das für ein Gefühl sein, wenn man vor seinen eigenen Leuten spielt? Ich wünsche das jedem Sportler, dass er das mal in seiner Karriere erleben darf."

Delegationschef Karl Quade ruft jedoch erst einmal dazu auf, dass die erfolglosen Bewerbungen der Vergangenheit analysiert werden müssten. Für die Austragung 2012 war Leipzig schon in der Vorauswahl des Internationalen Olympischen Komitees mit seiner Bewerbung gescheitert, für 2024 stoppte die Bevölkerung in Hamburg in einem Referendum das Projekt. 

"Es sind da einige Fehler gemacht worden", sagte Quade. "Ich würde mir wünschen, dass man eine Aufarbeitung der nicht realisierten Bewerbungen angeht - das fehlt aus meiner Sicht. Man hat hier gesehen: Wenn man sich für so ein Event wie die Olympischen und Paralympischen Spiele bewerben will, dann muss man komplett zusammenstehen."

Unterstützung vom DBS

Unstrittig ist derweil, dass der DBS eine Ausrichtung in Deutschland unterstützt. "Ich habe dem Ministerpräsidenten eines Landes gesagt: Schauen Sie doch mal die ersten zehn Nationen an. Das sind fast alles Nationen, in denen Olympische und Paralympische Spiele stattgefunden haben", erklärte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher. "Olympia ist der Höhepunkt einer Sportentwicklung eines Landes. Das setzt so viel frei: an Sport, an Bewusstsein, an Leben, aber auch an Geld." Schon allein aus diesen Gründen sei eine Bewerbung sinnvoll, so Beucher.

Auch die Bundesregierung hat sich klar positioniert. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) unterzeichnete eine Absichtserklärung, dass die Spiele 2040 in Deutschland stattfinden sollen.