Platz da, ich werfe – Dennis Sauer (rechts) erzielt immer wieder Treffer aus dem Rückraum. Foto: Rudel - Rudel

Trainer Frank Ziehfreund zieht ein zufriedenes Zwischenfazit

OstfildernSein Blick ging zur Anzeigetafel, dann hielt er kurz inne. „Bei diesem Ergebnis kann man nicht meckern. Das ist ein deutliches Zeichen. Ich bin zufrieden“, sagte Frank Ziehfreund, der Trainer der HSG Ostfildern. 37:27 stand da in grell leuchtenden Zahlen zu lesen. So hatte der bisherige Drittletzte der Handball-Württembergliga den Vorletzten HC Hohenems besiegt. Es war der zweite Erfolg des Aufsteigers in Folge, wodurch er einen Satz um drei Plätze auf Rang zehn machte.

Bevor er seine Zufriedenheit kundgetan hatte, hatte Ziehfreund von einem „komischen Spiel“ gesprochen und aus der Halbzeit erzählt: „Die Spieler saßen in der Kabine und waren unzufrieden. Ich habe ihnen gesagt: ´Hey, wir führen mit fünf Toren´.“ 16:11 war es da gestanden, die Ostfilderner hätten gegen einen vor allem in der Abwehr schwachen Gegner tatsächlich höher führen können. Doch von den Österreichern, die Woche für Woche in ständig wechselnden Besetzungen antreten und sich im Abstiegskampf offensichtlich auf ihre Heimspiele konzentrieren, war auch nach dem Wechsel nicht viel mehr Gegenwehr zu erwarten.

„Ich weiß nicht, wie die gegen Hegensberg/Liebersbronn gewonnen haben“, sagte ein Zuschauer kopfschüttelnd. Das war eben in der Woche zuvor hinterm Pfändertunnel gewesen. Die Ostfilderner leisteten sich vor und nach dem Wechsel ein paar Unkonzentriertheiten, ließen die Hohenemser auf 13:17 herankommen – zogen dann aber auf 24:15 und 32:22 davon. Die Verteilung der Tore war dabei so, wie es sich ein Trainer wünscht: breit gefächert.

Der Sieg war nie in Gefahr – ein wichtiger Sieg, denn er gelang gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. „Diese Spiele muss man gewinnen“, erklärte Ziehfreund, für den es in dieser Saison nur um den Klassenverbleib geht. Dennoch wünscht er sich, „dass wir jetzt mal einen Großen schlagen“. Am kommenden Samstag beim Tabellenführer TSV Heiningen besteht dazu die Gelegenheit, wie anschließend gegen den TSV Deizisau und den SKV Unterensingen.

Insgesamt ist der HSG-Trainer mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. Acht Pluspunkte hat die Mannschaft in elf Spielen gesammelt. Damit hat sie gezeigt, dass sie zwar wie erwartet gegen den Abstieg kämpft, aber in der Liga angekommen ist. „Wir haben zwei Auswärtsspiele bei direkten Konkurrenten mit einem Tor verloren – hätten wir davon noch eins gewonnen, wäre die Zwischenbilanz fast schon perfekt“, sagte Ziehfreund, dem als Trainer natürlich auch andere Aspekte wichtig sind. „Wir haben Fortschritte im Tempospiel gemacht und sind in allen Bereichen weitergekommen“, betonte er. Und: „Wir müssen weiter fleißig sein.“

Die Hohenemser machten sich nach dem Spiel auf den weiten Heimweg, viel gemeinsame Zeit mit den Gastgebern blieb nicht. Denn das gibt es auch nicht oft: Ostfildern und Hohenems sind nicht nur Konkurrenten im Abstiegskampf der Handball-Württembergliga, sondern auch Partnerstädte.

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