Die Optik retuschiert und die Ausstattung erweitert: Der geliftete Opel Insignia, links die Limousine und rechts der Sports Tourer genannte Kombi. Foto: Opel Automobile GmbH

Der Insignia gilt als der letzte Pkw mit echter Opel-DNA – und wurde jetzt nun noch einmal von den Rüsselsheimern gepuscht.

Rüsselsheim - Es waren goldene Zeiten für die Autobranche, als nicht nur die kompakten sondern auch die Mittelklasse-Fahrzeuge gut gefragt waren. Bei Opel war dies beispielsweise der Vectra in den 90er-Jahren. Mit dem Emporkommen der SUVs gingen jedoch auch die Verkaufszahlen der Mittelklassler zurück. Ende 2008 steuerte Opel mit dem Debüt des Insignia entgegen – und verkaufte davon bis Anfang 2017 immerhin fast eine Million Einheiten. Dann kam die zweite Insignia-Generation – kurz bevor Opel von General Motors an PSA (Peugeot, Citroen, DS) verkauft wurde.

Seitdem hat sich bei den Rüsselsheimern viel verändert, vor allem bei den Plattformen – insgesamt zum Guten, hört man. Aber zurück zum Insignia: Er gilt als der letzte Pkw mit echter Opel-DNA – und wurde nun noch einmal von den Rüsselsheimern gepuscht. Mit neuen Motoren und Getrieben startet der Insignia jetzt in die zweite Halbzeit. Diese sollte eigentlich schon im Frühjahr beginnen, aber man weiß ja, dass in diesen Zeiten Vieles nach hinten geschoben werden muss.

Die Rüsselsheimer haben beim Insignia nicht nur den Antrieb erneuert, sondern auch die Optik ihres Flaggschiffs retuschiert und die Ausstattung erweitert. Der Verbrauchsvorteil für den Kunden betrage bis zu 18 Prozent, heißt es. Die Preise beginnen bei ab 29 965 Euro für die Limousine (Grand Sport genannt) und bei 30 939 Euro für den Kombi (Sports Tourer), jeweils mit 122 PS-Diesel.

Zum Einstiegspreis fährt die Limousine bereits mit Qualitätsfeatures wie Komfortsitzen, Klimaanlage und dem Apple CarPlay sowie Android Auto kompatiblen Multimedia Radio mit Farb-Touchscreen vor. LED-Frontscheinwerfer sorgen für beste Sicht bei Dunkelheit. Beim überarbeiteten Insignia sind erstmals in jeder Variante ausschließlich Voll-LED-Systeme an Bord. Assistenzsysteme wie der Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung und automatischer Gefahrenbremsung sowie Spurhalte-Assistent erhöhen die Sicherheit von Passagieren und Verkehrsteilnehmern.

Waren beim Vorgängermodell noch Benzin- und Dieseltriebwerke aus drei verschiedenen Motorenfamilien im Einsatz, so gehören alle Drei- und Vierzylinder nun zu einer komplett neuen Generation, die den Verbrauch im Vergleich zum Vorgängermodell um bis zu 18 Prozent senken, so Opel. Als Basisversion fungiert zunächst der 90 kW/122 PS starke 1,5-Liter-Turbodiesel, der laut Opel im Schnitt im besten Fall nur 3,8 Liter verbraucht (CO2: 99 g/km). Der Dreizylinder ist bis zu 50 Kilogramm leichter als vergleichbare Motoren des Vorgängermodells und wird auch im aktuellen Astra eingesetzt. Darüber rangieren beim Insignia aktuell Zweiliter-Vierzylinder als Diesel mit 128 kW/174 PS sowie als Benziner mit 147 kW/200 PS und im Fall des GSi mit 169 kW/230 PS. Die beiden Zweiliter-Benziner sind zudem die ersten Opel-Motoren mit Zylinderabschaltung. Liegt nur wenig Last an, schaltet die variable Nockenwellensteuerung zwei Zylinder aus und reduziert damit den Verbrauch wesentlich, teilt Opel mit. Ein Dreizylinder-Benziner mit vermutlich 170 PS soll noch 2020 nachgeschoben werden. Zur Wahl stehen neue, reibungsärmere Sechsgang-Schaltgetriebe, Acht- und Neungang-Automatikgetriebe.

Als Highlight im wahrsten Sinn des Wortes gelten beim Insignia die wegweisende LED-Technik. Das neue adaptive IntelliLux LED Pixel Licht verfügt über insgesamt 168 LED-Elemente – 84 pro Scheinwerfer. Diese reagieren somit noch schneller und präziser als bisher, sodass die Sicht weiter verbessert wird – ohne vorausfahrende oder entgegenkommende Verkehrsteilnehmer zu blenden. Neu sind auch der künftig nur noch zuschaltbare Allradantrieb, der im Topmodell GSI serienmäßig ist und für weitere Varianten gegen Aufpreis angeboten wird, sowie die Automatik-Getriebe. Sie haben beim Benziner neun und beim Diesel acht Gänge. Ebenso neu ist eine Rückfahrkamera mit erweitertem Blickfeld und einem Querverkehrswarner beim Rangieren. Aufs Altenteil geschoben wird hingegen der aufgebockte Kombi Insignia Country-Tourer, dessen Produktion eingestellt wird.

Opel wurde 1862 in Rüsselsheim gegründet und begann 1899 mit der Automobilproduktion. Seit August 2017 gehört Opel zur Groupe PSA. Weltweit sind Opel und die Schwestermarke Vauxhall in mehr als 60 Ländern vertreten und verkauften 2019 rund eine Million Fahrzeuge. Gegenwärtig setzt Opel seine Strategie zur Elektrifizierung des Portfolios um. Damit werde sichergestellt, dass die zukünftigen Mobilitätsanforderungen der Kunden erfüllt werden – für einen nachhaltigen Erfolg. Bis 2024 werde es für alle Opel-Modelle auch eine elektrifizierte Variante geben, teilt der Hersteller mit.