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Opel bringt demnächst die sechste Generation des Astra als Benziner, Diesel, Plug-in-Hybrid oder in einer vollelektrischer Version auf den Markt.

Esslingen - Dass Opel nun 15 Monate in Folge seinen Marktanteil gesteigert hat, auf 6,2 Prozent, das liegt zum großen Teil am Corsa (sechste Generation seit 2021), der seit Monaten meistverkaufter Kleinwagen auf dem deutschen Markt ist – und den VW Polo vom Spitzenplatz verdrängt hat. Jetzt zündet Opel seine nächste „Rakete“ – den neuen Astra, ebenfalls die sechste Generation. Ob dieser auch das Kunststück schafft, Platz 1 in seiner Klasse zu belegen (und damit den Golf zu verdrängen), bleibt abzuwarten – es wäre eine Sensation.

Zumindest preislich ist der Astra schon mal attraktiv, denn trotz zahlreicher Verbesserungen durch viel neue Technik lautet der Einstiegspreis 22 465 Euro, wie bisher. Und Opel bietet den Astra erstmals auch als Plug-in-Hybrid (35 800 Euro, abzüglich Umweltprämie 28 622,50 Euro) sowie ab 2023 als vollelektrische Version an. Da ist für jede(n) etwas dabei – auch der Sports Tourer genannte Kombi (ab Sommer, ab 23 565 Euro).

Der neue, in Rüsselsheim gebaute Astra ist seit Oktober bestellbar. Er wurde im PSA-Konzern zusammen mit Peugeot (308), Citroën (C4) und DS (DS4) komplett neu entwickelt. Ab Marktstart (noch im Frühjahr) stehen zunächst ein 1,2 Liter-Dreizylinder-Benziner mit 110 PS oder 130 PS sowie ein 1,5-Liter-Diesel mit 130 PS zur Verfügung. Laut Datenblatt liegen die Verbrauchswerte bei 5,4 beziehungsweise 4,4 Litern (CO2: 123 und 113 g/km). Zur Wahl stehen ein 6-Gang-Schalt- und ein 8-Gang-Automatikgetriebe.

Innovatives Lichtsystem

Der Plug-in-Hybrid ist zunächst mit einer Systemleistung von 180 PS sowie ab Jahresmitte auch mit 225 PS verfügbar. Die Verbräuche gibt Opel mit bestenfalls 1,1 Liter Benzin (WLTP-Messung) und den CO2-Ausstoß mit 24 bis 31 Gramm pro Kilometer an. Rein elektrisch sind 60 Kilometer (innerorts bis 78 Kilometer) und bis 135 km/h Spitze drin. Die eigentliche Höchstgeschwindigkeit des neuen Astra liegt bei 225 km/h.

Die sechste Generation zeigt schon auf den ersten Blick, dass eine neue Ära angebrochen ist. Der Astra wirkt dynamischer als jemals zuvor, mit klarer Linienführung ohne überflüssige Schnörkel und mit dem neuen Markengesicht – dem sogenannten Opel Vizor, anstelle des klassischen Kühlergrills.

Der Newcomer, soviel kann man schon sagen, bringt Innovationen in die Kompaktklasse, die bislang nur von teuren Fahrzeugen bekannt sind. So debütiert der Astra mit der jüngsten Version des adaptiven, sogenannten Intelli-Lux LED Pixel Lichts. Das Lichtsystem stammt direkt aus dem Flaggschiff Insignia und ist laut Opel mit 168 LED-Elementen führend in der Kompakt- und Mittelklasse. Zahlreiche moderne Assistenzsysteme wie der Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung, Fußgängererkennung, Spurhalteassistent, Verkehrsschilderkennung und Müdigkeitserkennung sind in jeder Version serienmäßig.

Ein Zeitensprung hat auch im Innenraum des Astra stattgefunden. Mit dem volldigitalen Pure Panel verschwinden alle Analoganzeigen. Stattdessen bietet die neue Mensch-Maschine-Schnittstelle (Human-Machine-Interface) mit einer frischen, modernen Optik ein intuitives Bedienerlebnis. Dafür nutzen die Passagiere einen extrabreiten Touchscreen – wie ihr vertrautes Smartphone. Die Opel-Entwickler haben dabei großen Wert daraufgelegt, dass der Fahrer alle notwendigen Informationen und alle sinnvollen Bedienangebote erhält, jedoch weder mit überflüssigen Daten noch Funktionalitäten belastet wird, weil dies zu sehr ablenken würde. Darüber hinaus lassen sich wichtige Einstellungen wie die Klimatisierung weiterhin mit wenigen Schaltern oder Reglern direkt anwählen, was für die meisten Fahrer/innen immer noch wichtig ist. Auch gibt es eine Sprachsteuerung („Hey Opel“).

Seit langem bekannt sind Opel-Modelle auch für die in Eigenregie entwickelten Vordersitze (zertifiziert durch die Aktion Gesunder Rücken e. V.), die mit ihrer Ergonomie „wahre Wohlfühloasen“ seien. Unterstützt wird der Fahrer von zahlreichen Assistenzsystemen, vom Head-up-Display über das sogenannte Intelli-Drive 1.0-System, das viele Fahrerassistenzsysteme kombiniert, bis zum 360-Grad-Rundumblick namens Intelli-Vision. Der neue Astra (intern: Astra L) ist mit 4,37 Metern und 1,86 Meter Breite quasi gleich groß, wie zuvor. Der Radstand wuchs um 13 Millimeter auf 2,67 Meter. Der flexible, mit einem verstellbaren Ladeboden ausgestattete Kofferraum des Fünfsitzers fasst 422 bis 1339 Liter (Hybrid 352 bis 1268 Liter) an Gepäck, ist also ebenfalls etwa gleich groß wie zuvor (zum Vergleich: Der Golf 8-Laderaum fasst 381 bis 1237 Liter). Mit 1,02 Meter ist die Ladebreite beachtlich.

Opels Kompakter hat eine 85 Jahre alte Tradition: Vorläufer war der ab 1936 gebaute Kadett, der 1991 vom Astra abgelöst wurde.