Die durchschnittliche Verweildauer von Zehn- bis 17-Jährigen in den sozialen Medien stieg in der Corona-Krise werktags um 66 Prozent an. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Während der Schulschließungen in der Corona-Krise haben Kinder und Jugendliche deutlich mehr Zeit in den Onlinenetzwerken und mit Online-Spielen verbracht, das hat eine Studie ergeben. Der Anstieg ist enorm.

Berlin - Kinder und Jugendliche haben während der Schulschließungen in der Corona-Krise deutlich mehr Zeit in den Onlinenetzwerken und mit Online-Spielen verbracht als zu anderen Zeiten. Laut einer Studie der Krankenkasse DAK Gesundheit stieg die durchschnittliche Verweildauer von Zehn- bis 17-Jährigen in den sozialen Medien werktags um 66 Prozent an, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben) berichten. Die Nutzungsdauer von Onlinespielen an diesen Tagen stieg demnach um 75 Prozent. 

Die Studie wird an diesem Mittwoch (11.00 Uhr) in Berlin offiziell vorgestellt. Forscher des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hatten dafür rund 1200 Familien mit Kindern im Alter zwischen zehn und 17 Jahren befragen lassen. Verglichen wurden dabei Erhebungsdaten von September 2019 und April 2020.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, bezeichnete den Anstieg der Verweildauer von Minderjährigen im Internet als „heftig“. Diese Entwicklung dürfe „so nicht weitergehen“, warnte die CSU-Politikerin. Die Zahlen seien ein Aufruf an Eltern, Lehrer und Politiker, achtsamer sein. Nötig sei eine „bessere Medienkompetenz“ bei Kindern und jungen Erwachsenen. Sie müssten wissen, wie viel Nutzung der Onlinemedien „okay“ sei und ab und ab wann es zu viel werde.