Personalausweise und sonstige Dokumente empfangen die Roigheimer von oben herab – im Transportkorb vom Balkon des Bürgermeisters aus. Foto:  

In der Corona-Krise ist Improvisation gefragt – schon deshalb, weil es auf die wenigsten Fragen verlässliche Antworten gibt. Wie die Menschen mit diesem Leben auf dem Schwebebalken umgehen, dokumentiert ein Online-Coronaarchiv. Das Heilbronner Kreisarchiv macht mit, als erstes in Deutschland.

Heilbronn - Was das Reisebüro in Lauffen (Kreis Heilbronn) in seinem Schaufenster hängen hat, das ist eigentlich geschäftsschädigend. „Wir kommen wieder und zählen auf euch“, steht da in DIN-A4-großen Lettern geschrieben. „Bucht nach Corona bei uns im Reisebüro.“ An einer Hausfassade in der Freiburger Innenstadt prangt ein Plakat, das die Auflösung von Flüchtlingslagern und die Einquartierung von Geflüchteten in leer stehende Hotels fordert. „Keine Quarantäne ohne Wohnung. Schließt die Lager, öffnet die Hotels!“ heißt es auf dem Transparent. Vor der Kirche in Oedheim liegen Steine der Hoffnung. Auf den verwaisten Kinderspielplätzen gewinnt die Natur wieder an Boden: In den Buddelkästen wachsen Pflanzen statt Sandburgen.