Die Pläne für die Anbindung der Stadt Ditzingen an das SSB-Liniennetz werden konkreter. Die entscheidende Frage ist aber noch unbeantwortet.
Hörbare Zustimmung ab es am Dienstagabend für die Präsentation des SSB-Chefplaners Volker Christiani: Der Ditzinger Gemeinderat war angetan von der Präsentation, die einen Eindruck vermittelte von einer Stadtbahnfahrt vom Gewerbegebiet zum Bahnhof. Doch ob die Stadtbahn jemals zum Bahnhof fahren wird, ist weiterhin völlig offen. Die Freude an dem Video war keineswegs ein Hinweis darauf, wie die Räte entscheiden werden. Das soll erst geschehen, wenn die Kosten vorliegen. Man sei dabei, die Informationen auszuwerten, Anfang 2025 werde man wissen, was es kosten werde, so Christiani. Für die Ditzinger entscheidend sind sowohl die Investitionskosten als auch die sich daran anschließenden laufenden Kosten. Bisher beschlossen ist der Bau einer Stadtbahnlinie von Weilimdorf über Hausen bis ins Ditzinger Gewerbegebiet. Das Planfeststellungsverfahren läuft.
Trasse ist mehr als zwei Kilometer lang
Parallel dazu wird die Trasse bis zum Ditzinger Bahnhof untersucht – mit offenem Ausgang. Gleichwohl: „Wir werden jetzt nicht bauen, was wir hinterher wieder wegreißen müssen“, sagte Christiani. Er verwies damit darauf, dass die Planungen für den beschlossenen Bauabschnitt bis Ditzingen-Süd einerseits kompatibel sein werden mit einer möglichen Weiterführung bis zum Bahnhof. Andererseits soll der Trassenverlauf auch nicht die Pläne des Bahnhofumbaus torpedieren. Dort ist unter anderem noch eine Brücke über die Gleise geplant.
Die Strecke ab der Haltestelle Ditzingen-Süd beträgt 2,1 Kilometer, sie umfasst die Haltestellen Hülben im Westen des Gewerbegebiets sowie Bahnhof. Die Haltestelle am Bahnhof hat eine direkte Anbindung zur S-Bahn und zu den Bussen. Geprüft wird in diesem Zusammenhang auch, ob die Eisenbahnbrücke Calwer Straße erneuert wird. Sie wurde im Jahr 1930 gebaut, später saniert. Die Stadtbahn wird die Brücke unterqueren.
Höherer Zuschuss für Modellkommune?
Zu Jahresbeginn 2030 sei man mit dem Bau bis Stuttgart- Hausen und dem dort angesiedelten Betriebshof fertig, so Christiani. Drei Jahre später soll die Bahn bis nach Ditzingen ins Gewerbegebiet fahren. Bis zu diesem Zeitpunkt soll dann auch längst klar sein, ob die Bahn bis zum Bahnhof fährt oder nicht.
Bindend ist bisher ein Beschluss von Juli dieses Jahres. Der Ditzinger Gemeinderat hatte die Verwaltung auch damit beauftragt, als Modellkommune des Aktionsplans für Mobilität, Klima- und Lärmschutz einen erhöhten Zuschuss beim Land sowie eine höhere Beteiligung des Kreises zu beantragen.