Harald Köck (rechts) fordert Amtsinhaber Michael Scharmann heraus. Foto: Gottfried Stoppel

Bei der Oberbürgermeisterwahl in Weinstadt fordert der Unternehmer Harald Köck den Amtsinhaber Michael Scharmann heraus. Die Entscheidung fällt am Sonntag.

Am Sonntag wird in Weinstadt gewählt. Im Kampf um den OB-Sessel gibt es zwei Bewerber. Nachdem es in Weinstadt lange so ausgesehen hatte, als bliebe der Amtsinhaber Michael Scharmann bei der anstehenden Oberbürgermeisterwahl einziger Bewerber um das höchste Amt in Weinstadt, haben die Bürger nun doch die Auswahl zwischen zwei Kandidaten. Denn Mitte September hat der Unternehmer Harald Köck aus Strümpfelbach seinen Hut in den Ring geworfen, während Amtsinhaber Scharmann bereits im Januar beim Neujahrsempfang der Stadt mitgeteilt hatte, erneut für das Amt anzutreten, das er seit acht Jahren innehat. Beide Bewerber wurden zum Ende der Bewerbungsfrist vom Gemeindewahlausschuss zur Wahl zugelassen.

Der Herausforderer wohnt in Strümpfelbach

Der 57-jährige Herausforderer Harald Köck wohnt seit gut zehn Jahren im Weinstädter Teilort Strümpfelbach. Ihm gehört ein Unternehmen in Ditzingen (Kreis Ludwigsburg). Harald Köck ist 1966 in München geboren und auch dort aufgewachsen. Nach dem Gymnasium machte er eine Lehre als Bankkaufmann, jobbte in der Gastronomie, brach ein Maschinenbaustudium ab und wurde in zweiter Ausbildung Zimmermann. 2009 kaufte sein Onkel ein Transportanlagenunternehmen in Ditzingen. 2022 übernahm es Harald Köck als alleiniger Gesellschafter. Im Herbst 2020, als die Stadt Weinstadt einen neuen Pächter für den Kiosk im Strümpfelbacher Freibad suchte, bewarb sich Harald Köck zusammen mit dem Gretle-Wirt. Angesichts unterschiedlicher Auffassung in Sachen Energieversorgung wurde daraus jedoch nichts.

Köck betont, dass Demokratie von der Möglichkeit der Auswahl lebe. „Eine Wahl ohne Auswahl ist für mich keine demokratische Wahl“, sagte er bei der offiziellen Kandidatenvorstellung Anfang dieses Monats. Aus seiner Sicht sollte Weinstadt mehr für bezahlbaren Wohnraum tun und den Standort für Unternehmen attraktiver machen. Die S-Bahn-Haltestelle Endersbach hätte er gerne als Regionalbahnhof. Und neben Photovoltaik würde er verstärkt auf Geothermie setzen und Weinstadt mit seinen Thermalquellen zum Kurort machen.

Der bei der Wahl am Sonntag als deutlicher Favorit gehandelte aktuelle Weinstädter Oberbürgermeister Michael Scharmann (50) ist vor acht Jahren mit 64,3 Prozent der Wählerstimmen von den Weinstädter Bürgern mit überraschend klarer Mehrheit zum Stadtoberhaupt gekürt worden. Sein Hauptkonkurrent, der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende im Schwaikheimer Gemeinderat und heutige Bauamtsleiter im Schwaikheimer Rathaus, Alexander Bauer kam bei der Wahl 2016 auf 32,8 Prozent.

Einen Schwerpunkt seiner bisherigen Arbeit sieht Scharmann in den Investitionen in Bildungseinrichtungen, sagte er bei der Kandidatenvorstellung. Aktuell laufe der Umbau der Silcherschule in Endersbach, der Abriss und Neubau der Grundschule Beutelsbach am alten Standort stehe als Nächstes an. Auf der Habenseite verbucht er auch das fast fertige neue Bad am Bildungszentrum in Benzach und den Neubau samt Bibliothek im Beutelsbacher Bleistiftareal. Scharmann will erreichen,, dass Weinstadt wieder einen zweiten Kinderarztsitz erhält und will in einer zweiten Amtsperiode den Bau eines zentralen Feuerwehrhauses angehen. Auf dem Cabrio-Gelände will Scharmann in Nachbarschaft zum Mühlschlegel-Haus ein weiteres Pflegeheim ansiedeln.