Harald Köck lächelt vom Wahlplakat: Er kandidiert in Weinstadt und will Oberbürgermeister werden. Foto: Harald Beck

Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist hat der Amtsinhaber Michael Scharmann mit Harald Köck noch einen Konkurrenten bekommen. Er ist beruflich im Kreis Ludwigsburg aktiv, wohnt aber in Weinstadt – und will hier „eine Alternative“ bieten.

Es ist das so vorgesehene Wesen einer demokratischen Wahl, dass es für die Wähler tatsächlich auch ein Auswahlmöglichkeit gibt. Nachdem es in Weinstadt lange so ausgesehen hatte, als bliebe der Amtsinhaber Michael Scharmann bei der am 20. Oktober anstehenden Oberbürgermeisterwahl einziger Bewerbung um das höchste Amt im Weinstadt, haben die Bürger nun die Auswahl zwischen zwei Kandidaten. Denn Mitte September hat der Unternehmer Harald Köck aus dem Teilort Strümpfelbach seine Kandidatur angekündigt und die entsprechenden Unterlagen auch rechtzeitig bis zur am Montagabend abgelaufenen Bewerbungsfrist im Rathaus abgegeben.

Michael Scharmann kandidiert für eine zweite Amtszeit

Der Amtsinhaber Michael Scharmann hatte bereits beim Neujahrsempfang der Stadt im Januar diesen Jahres öffentlich mitgeteilt, erneut für das Amt anzutreten, das er seit acht Jahren inne hat. Seine Unterlagen liegen seit gut zwei Monaten bei den im Weinstädter Rathaus für die anstehende Wahl Verantwortlichen.

„Zwei Bewerbungen für die Wahl zum Oberbürgermeister“ werden am 1. Oktober um 19 Uhr in der Beutelsbacher Halle mit von der Partie sein, heißt es denn auch in einer Pressemitteilung der Stadt zum Stand der Dinge nach Bewerbungsschluss. „Bis zum Ende der Bewerbungsfrist am 23. September um 18 Uhr haben Michael Scharmann und Harald Köck, beide aus Weinstadt, ihre Bewerbungsunterlagen im Rathaus abgeben. Beide wurden vom Gemeindewahlausschuss zur Wahl zugelassen.“

Bewerbervorstellung am 1. Oktober

Festgelegt habe der Gemeindewahlausschuss in seiner Sitzung am Montagabend auch die Modalitäten der öffentlichen Bewerbervorstellung an jenem Dienstag, 1. Oktober, um 19 Uhr in der Beutelsbacher Halle. Dort werden die beiden Bewerber nacheinander Gelegenheit haben, sich in jeweils 30 Minuten vorzustellen und Fragen der dort anwesenden Bürger zu beantworten. Weitere Informationen zur OB-Wahl in Weinstadt gebe es im Übrigen auf der städtischen Website unter der Adresse www.weinstadt.de/ob-wahl. Dort können außerdem Briefwahlunterlagen auch elektronisch beantragt werden.

Dem 57-jährigen Herausforderer Harald Köck, der seit gut zehn Jahren in Strümpfelbach wohnt, gehört ein Unternehmen in Ditzingen (Kreis Ludwigsburg). Den Job als Geschäftsführer dort wolle er, so hat er dieser Tage gegenüber der Lokalzeitung angekündigt, im Fall eines Wahlsiegs in Weinstadt abgeben. Seine Gründe für die Kandidatur zum Amt als Oberbürgermeister seiner Heimatstadt sind bisher unter anderem einer Darstellung auf Instagram zu entnehmen. Bereits Ende März habe es, als er erfahren habe, dass bis dahin nur der Amtsinhaber Michael Scharmann seine Kandidatur für den Posten als Weinstädter OB bekannt gegeben hatte, „bei mir angefangen zu rattern“. Im Sommer habe er dann den endgültigen Beschluss gefasst, zu kandidieren, um den Bürgern bei diesem Urnengang eine Alternative zu bieten.

Ein Münchner, der seit zehn Jahren in Strümpfelbach lebt

Inzwischen hat Harald Köck an einigen Orten in Weinstadt Plakate aufgehängt. Im Social-Media-Kanal Instagram steht seit Mitte vergangener Woche ein erstes Video. Geplant sind Wahlstände etwa in der Endersbacher Einkaufsstraße. Die biografischen Daten des Kandidaten: Harald Köck ist am 14. November 1966 in München geboren und auch dort aufgewachsen. Nach dem Gymnasium machte eine Lehre als Bankkaufmann, jobbte in der Gastronomie, brach ein Maschinenbaustudium ab und wurde in zweiter Ausbildung Zimmermann. 2009 kaufte sein Onkel ein Transportanlagenunternehmen in Ditzingen. 2022 übernahm es Harald Köck als alleiniger Gesellschafter.

Im Herbst 2020, als die Stadt Weinstadt einen neuen Pächter für den Kiosk im Strümpfelbacher Freibad suchte, bewarb sich Harald Köck zusammen mit dem Strümpfelbacher Gretle-Wirt. Angesichts unterschiedlicher Auffassung in Sachen Energieversorgung wurde daraus nichts.