Spielt künftig im Trikot des VfB Stuttgart: Genki Haraguchi (li. Atakan Karazor) Foto: Baumann

Der VfB Stuttgart hat kurz vor Schließung des Transferfensters noch einmal zugeschlagen. Wer sind die beiden Neuen?

Genki Haraguchi (31) und Gil Dias (26) tragen ab sofort das Trikot des VfB Stuttgart und sollen helfen, den schlingernden Fußball-Bundesligisten wieder auf Kurs zu bringen. Beide setzten am Montag, einen Tag vor dem Pokal-Achtelfinale beim SC Paderborn (Dienstag, 18 Uhr), ihre Unterschrift unter einen Vertrag. Haraguchi verpflichtet sich für 1,5 Jahre beim VfB, Dias unterschrieb bis 2025. Wer sind die beiden?

Genki Haraguchi: Der 31 Jahre alte Japaner ist in der Bundesliga ein alter Bekannter. Fortuna Düsseldorf, Hertha BSC, Hannover 96 und Union Berlin stehen in der Vita des flexibel einsetzbaren Mittelfeldspielers und damit auch eine ganze Menge Erfahrung. Wohl das größte Pfund bei der Verpflichtung, die VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth so kommentiert: „Genki Haraguchi bringt hervorragende fußballerische Qualitäten und einen enormen Erfahrungsschatz in unsere Mannschaft ein. Er kennt Deutschland und die Bundesliga und wird deshalb keine lange Anlaufzeit in der neuen Umgebung benötigen. Wir freuen uns sehr, dass er sehr kurzfristig die Qualität in unserem Kader erhöhen kann.“

Der deutsch sprechende Haraguchi wird künftig mit der Nummer 17 auflaufen. Als Ersatz für den vor dem Absprung stehenden Naouirou Ahamada, den es zu Crystal Palace nach England zieht, kann der 74-fache japanische Nationalspieler verschiedene Positionen im zentralen Mittelfeld bedienen. Am ehesten auf der Achter- oder Zehnerposition, denn Haraguchi ist grundsätzlich offensiv veranlagt. Nur ein Torjäger ist er nicht. In 160 Bundesligaspielen erzielte Haraguchi 16 Tore. Eine Klasse tiefer traf er in 79 Partien 16mal.

Union Berlin tut sich schwer, Haraguchi ziehen zu lassen

Bei Union Berlin kam der Japaner in dieser Saison nicht auf die gewünschten Einsatzzeiten und wurde deshalb mit einem Wechselwunsch vorstellig. Dieser hing aber bis zuletzt am seidenen Faden. Nach der Verletzung von András Schäfer sah es kurzzeitig danach aus, als würde Union Haraguchi behalten wollen. Am Ende kam der Wechsel ein halbes Jahr vor Vertragsende in Berlin aber doch zustande. Unions Geschäftsführer Profifußball, Oliver Ruhnert, sagte: „Genki ist ein Mentalitätsspieler, der unermüdlich an sich und für die Mannschaft arbeitet. Wir tun uns schwer, ihn gehen zu lassen.“ Aus dem japanischen Duo um Hiroki Ito und Wataru Endo wird nun also ein Japaner-Trio beim VfB.

Gil Dias: Anders als Haraguchi ist der Portugiese in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Dafür hat der Angreifer in Europa schon Spuren hinterlassen – und das nicht zu knapp. Seit seinem Wechsel zu AS Monaco im Jahr 2015 stehen Transfers zu folgenden Clubs zu Buche (jeweils Leihgeschäfte): Varzim, Rio Ave (Portugal), AC Florenz, Nottingham Forest, Olympiakos Piräus, FC Granada, Famalicao, Benfica Lissabon. Neun Clubs in acht Jahren – der VfB Stuttgart ist der zehnte.

Dias heuert beim zehnten Verein in acht Jahren an

Fußballerisch fühlt sich der 26-jährige Linksfuß auf den Flügeln am wohlsten. Laut Sportdirektor Wohlgemuth handelt es sich bei Dias um „einen auf den Außenpositionen flexibel einsetzbaren Spieler, mit dem wir kurzfristig auf die Verletzung von Tiago Tomás reagieren, der aber auch längerfristig eine wertvolle Ergänzung unseres Kaders darstellt“. Rund eine Million Euro lässt sich der VfB den Transfer von Benfica Lissabon kosten. Dort spielte Dias zuletzt keine Rolle mehr. In dieser Saison hatte er noch überhaupt keine Einsatzzeit. Seine Torquote ist überdies ausbaufähig. In 77 Einsätzen in der ersten portugiesischen Liga erzielte Dias sieben Treffer.