Für die Helfer gab es am Neujahrsmorgen 2023 viel zu tun. Foto: privat

Während die meisten am Neujahrstag noch schliefen, haben in Waiblingen, Winnenden und Schorndorf Jugendliche der muslimischen Ahmadiyya-Gemeinde die Reste der Silvesterknallerei beseitigt.

Wie schon in den vergangenen Jahren haben die Jugendlichen der religiösen Gemeinschaft Ahmadiyya Muslim Jamaat in drei Städten im Rems-Murr-Kreis am Neujahrstag wieder die Straßen von Silvestermüll befreit. Während die meisten Menschen noch selig schlafend in ihren warmen Betten lagen, haben sich dieses Jahr mehr als 90 Mitglieder der Ahmadiyya Gemeinde Waiblingen morgens um 6.15 Uhr in die Nasir Moschee in Waiblingen aufgemacht und dort das Jahr mit Gebeten und einer Neujahrsansprache eingeläutet.

Drei Teams arbeiten in Waiblingen, Winnenden und Schorndorf

Nach einem gemeinsamen Frühstück und einer organisatorischen Einweisung bildeten sich drei nahezu gleich große Teams, die in den Kommunen Waiblingen, Winnenden und Schorndorf zum Einsatz kamen. Die Putzaktion begann gegen 8 Uhr und dauerte bis 11 Uhr an. Die zu säubernden Straßen hatte die jeweilige Stadt vorgegeben. Nach den Angaben der Organisatoren haben die Jugendlichen am Neujahrstag insgesamt 94 Müllsäcke eingesammelt, der größte Anteil davon in Waiblingen mit 49 Säcken. In Winnenden wurden 18, in Schorndorf 27 Säcke Silvesterabfälle zusammengetragen.

Die Neujahrsputzaktion wird laut den Organisatoren bundesweit seit inzwischen 28 Jahren in mittlerweile 247 Städten veranstaltet. Ahmadiyya Muslim Jamaat versteht sich als eine islamische Reformbewegung, die sich im 19. Jahrhundert im damaligen Britisch-Indien gebildet hat. Die Gemeinschaft gilt einerseits eher als liberal und offen, andererseits als wertkonservativ, auch was die Rolle der Frauen betrifft. In vielen islamischen Ländern werden die Mitglieder als Häretiker bekämpft.