Früher war’s Beschaffungskriminalität, heute ist es Trend und Event: das Selberschlagen beziehungsweise Absägen des Christbaums. Einige Produzenten bieten die Möglichkeit auf ihren Kulturen – ganz legal. Foto: Eibner-Pressefoto/Silas Schueller

Nicht nur die weihnachtstauglichen Baumarten wandeln sich im Lauf der Zeit. Auch die Art der Beschaffung unterliegt Trends: Das Selberschlagen von Christbäumen wird auch im Kreis Esslingen zum vorweihnachtlichen Familienevent.

Was qualifiziert den Tannen- zum Weihnachtsbaum? Die Symbolik! Das immergrüne Nadelholz steht für das ewige Leben, das mit der Geburt des Erlösers der Menschheit verhießen ward. In säkularer Moralphilosophie, wie sie das allseits beliebte Lied vom Tannenbaum vertritt, wird daraus die Tugend der Beständigkeit. Womit sich ein Kreis schließt, denn kaum einer anderen Sache gegenüber lassen die Deutschen dermaßen beständig jene Tugend walten wie gegenüber ihrem weihnachtlichen Symbol der Beständigkeit. Offenbar auch im Krisen- und Teuerungsjahr 2022: „Beim Christbaumgeschäft merkt man keine großen Veränderungen. Der Baum gehört einfach zum Weihnachtsgefühl. Da machen die Leute keine Abstriche“, sagt Manfred Graf, der Vorsitzende des Christbaumverbands Baden-Württemberg, einer Erzeugerorganisation. Produzenten aus dem Kreis Esslingen pflichten bei. „Das Geschäft läuft wie jedes Jahr“, sagt etwa Eberhard Jung, Inhaber der Baumschule Jung in Ostfildern.