Mit einer neuen Funktion möchte Tinder gegen unangemessene Nachrichten vorgehen. (Symbolbild) Foto: dpa/Johannes Schmitt-Tegge

Die Wahrscheinlichkeit eine unangebrachte Nachricht auf einer Dating-Plattform zu erhalten, ist relativ hoch. Bei der Dating-App Tinder werden Nutzer in den USA nun dazu aufgefordert ihre Nachrichten noch einmal zu überdenken, sollte eine künstliche Intelligenz unangemessenen Inhalte erkennen.

Los Angeles - „Sind Sie sicher, dass sie diese Nachricht abschicken wollen?“ – diese Frage könnte Tinder-Nutzern in den USA in Zukunft des Öfteren von der App angezeigt werden. Die Dating-Plattform führt ein neues System mit dem Namen „Are you sure?“ ein, in welchem eine künstliche Intelligenz (KI) beleidigende und unangemessene Nachrichten erkennt und den Verfasser dazu auffordert, die Nachricht vor dem Abschicken noch einmal zu überprüfen. Der Nutzer kann die Nachricht allerdings auch weiter unverändert abschicken, komplett unterbunden werden Beleidigungen und unangemessene Inhalte auf Tinder damit nicht.

Nach Angaben von Tinder zeigte die neue Funktion in der ersten Testphase schon Wirkung. So veränderten zehn Prozent der Nutzer, welchen der Hinweis angezeigt wurde, ihre Nachricht oder schickten sie nicht ab. Außerdem sendeten Nutzer, die einmal den Hinweis angezeigt bekamen, weniger unangebrachte Nachrichten in den kommenden Monaten.

Twitter besitzt ähnliche Funktion

Die künstliche Intelligenz, die die unangebrachten Nachrichten erkennen soll, lernt aus den Nachrichten, welche andere Nutzer zuvor gemeldet haben. Ganz neu ist die Funktion von Tinder nicht – auch Twitter und Instagram hatten zuvor schon ähnliche Funktionen in ihre Apps integriert. Wann die neue Funktion in der deutschen Tinder-Version eingebaut wird, ist noch nicht bekannt.

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Die Funktion baut auf der „Does this bother you?“-Funktion auf, die Tinder schon vor ein paar Monaten eingeführt hat. Auch hier erkennt eine KI unangebrachte Nachrichten, allerdings muss dabei der Empfänger aktiv werden. Erhält ein Nutzer unangebrachte Nachrichten, erkennt der Algorithmus dies und fragt den Empfänger, ob ihm diese Nachricht unangenehm ist. Dieser kann die Frage dann entweder verneinen oder den Versender der Nachricht bei Tinder melden. Nach Angaben von Tinder führte dies dazu, dass 48 Prozent mehr Nachrichten gemeldet wurden.