Deutschland war 2020 nicht mehr Exportweltmeister beim Maschinenbau. (Symbolbild) Foto: imago images/Westend61/Christian Vorhofer via www.imago-images.de

Zum ersten Mal hat China Deutschland bei den Exporten im Maschinenbau überholt. Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau mitteilt, war Chinas Anteil am Verkauf im Jahr 2020 um 0,3 Prozent größer.

Berlin - Deutschland ist nicht mehr der weltweit wichtigste Maschinenbau-Exporteur. Laut einer Untersuchung des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) lieferte 2020 erstmals China die meisten Maschinen und Anlagen. Der chinesische Anteil an den internationalen Verkäufen betrug demnach 15,8 Prozent, während deutsche Maschinenbau-Exporte 15,5 Prozent des Handelsvolumens ausmachten.

2019 hatten die deutschen Maschinenbauer laut der Untersuchung, über die am Mittwoch zunächst die „Welt“ berichtet hatte, noch einen Vorsprung von rund 1,4 Prozentpunkten gegenüber der Konkurrenz aus China; 2010 waren es sogar noch sieben Prozentpunkte.

China produziert schon länger am meisten Maschinen

Allerdings ist China schon seit längerem der größte Maschinenproduzent weltweit - „mit weitem Abstand“, sagte der Leiter Außenwirtschaft beim VDMA, Ulrich Ackermann, der „Welt“. Die Volksrepublik produziert demnach so viel wie die USA, Deutschland, Japan und Italien zusammen. „Es war also nur eine Frage der Zeit, bis China auch Spitzenreiter beim Maschinenaußenhandel wird“, sagte Ackermann.

Gerade die Corona-Pandemie habe Chinas Aufstieg einen „kräftigen Schub verliehen, weil das Land sehr früh und nur sehr kurz betroffen war, während der europäische Absatzmarkt durch die Pandemie einen kräftigen Dämpfer erlitt“, erklärte der VDMA. Eine starke wirtschaftliche Erholung in der EU könne dafür sorgen, dass die Maschinenexporte aus Deutschland und anderen europäischen Ländern 2021 wieder stärker wachsen, fügte der Experte Ackermann hinzu. Aber der langfristige Trend spreche „klar für China“.