Die Bauarbeiten nerven manche Anwohner, grundsätzlich stehen sie laut Bezirksvorsteher aber hinter dem Projekt. Der Dreiviertelanschluss zur B 27 in der Tränke nimmt Gestalt an.
Wer derzeit die Sigmaringer Straße zwischen Degerloch und Möhringen nutzen will, wird feststellen, dass die Fahrspur in diese Richtung gesperrt ist. Der Verkehr wird über die Landhauskreuzung umgeleitet. Diese Maßnahme steht im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Auffahrtsrampe zur B 27. Konkret stehen Entwässerungskanal- und Straßenbauarbeiten an, die bis Februar 2025 andauern sollen.
Mit Bauarbeiten gehen Einschränkungen einher
Unterdessen schreiten die Arbeiten an der Rampe selbst voran. Das Projekt Dreiviertelanschluss, das nach jahrelangen Debatten und zähem Ringen seit 2018 vom gesamten Degerlocher Bezirksbeirat getragen wird, soll laut Tiefbauamt noch im kommenden Frühjahr abgeschlossen werden. Bezirksvorsteher Colyn Heinze hat den Eindruck, auch die Degerlocher Bürger stünden insgesamt hinter der Maßnahme. Natürlich gingen mit Baumaßnahmen immer auch Einschränkungen einher, die unangenehm seien. In Bürgergesprächen gehe es aber vor allem um Sachfragen und Interesse an Details, nicht um Unzufriedenheit mit der verkehrspolitischen Entscheidung.
Bei der Einwohnerversammlung im Oktober hatte sich ein Teilnehmer kritisch geäußert und seinen Befürchtungen Ausdruck verliehen, Verkehrsteilnehmer aus dem Stuttgarter Osten oder den oberen Neckarvororten könnten vermehrt über die Reutlinger Straße zum neuen Anschluss fahren, was am Ende zusätzlichen Durchgangsverkehr für Degerloch bedeuten würde. Heinze verweist auf Untersuchungen bei der Vorplanung des Projekts, die solche Auswirkungen als unwahrscheinlich ausgeschlossen hätten. Umgekehrt würden Lkw und Pkw aus der Tränke dank des neuen Anschlusses nicht mehr den Weg über die Epplestraße nehmen, sondern direkt auf die B 27 auffahren, nach Fertigstellung der neuen Rampe auch Richtung Tübingen.
Der Möhringer Norden wird entlastet
Der Möhringer Norden werde durch die Maßnahme ebenfalls von Durchgangsverkehr entlastet. „Jeder ärgert sich zwischendurch über eine Baustelle“, so Colyn Heinze. „Baustellen sind aber leider unvermeidlich, wenn wir unsere Infrastruktur verbessern wollen.“ Vor allem höre er aber Zustimmung. Tenor: Endlich tut sich was!
Auf lange Sicht geht es um mehr als den Autobahnanschluss allein. Die Maßnahme in der Tränke ist Teil des Degerlocher Verkehrskonzepts und Voraussetzung für weitere Schritte hin zu einer Verkehrsberuhigung. Wer den Fußweg auf der Baustellenseite vermisst, für den hat der Bezirksvorsteher ebenfalls gute Nachrichten. Nach Fertigstellung der Rampe soll das Gebiet auch für Hundebesitzer, Spaziergänger und Radfahrer wieder attraktiver werden.