Im Februar haben in Ludwigsburg Tausende gegen Rechtsextremismus demonstriert. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die Katholische Kirche im Landkreis und der Evangelische Kirchenbezirk Ludwigsburg positionieren sich gegen den sogenannten Schwabenkongress von Reconquista 21 am 30. November. Beide Dekane sprechen auf der Kundgebung auf dem Rathausplatz.

Die Aktivisten der Reconquista 21 planen am 30. November ihren zweiten sogenannten Schwabenkongress in Ludwigsburg. Bis zu 100 Personen der Neuen Rechten werden zu diesem Netzwerktreffen erwartet. Zwei Gegendemonstrationen sind bereits angemeldet. Jetzt positionieren sich auch die Katholische Kirche im Landkreis und der Evangelische Kirchenbezirk Ludwigsburg öffentlich gegen das Treffen von Reconquista 21.

„Als Kirchen widersprechen wir mit vielen anderen zusammen dem Ansinnen einer ,Remigration’ von zugewanderten Mitbürgern und Mitbürgerinnen“, heißt es in einer Stellungnahme der beiden Dekanate. „Als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen, Hass, Hetze und menschenverachtenden Positionen entgegenzutreten.“

Unvereinbar mit christlicher Haltung

Die Kirchen stünden an der Seite von Benachteiligten, von Geflüchteten und von Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung, ihres Geschlechtes oder wegen einer Behinderung ausgegrenzt werden. „Und dieser christlichen Haltung widerspricht die Gruppierung ,Reconquista 21’ in ihren Reden und Verlautbarungen“, heißt es weiter.

Der katholische Dekan Alexander König ergänzt: „Die Botschaft vom Reich Gottes gilt allen Menschen. Jesus wollte die Menschen aller Sprachen und Nationen zusammenführen, damit endlich Friede wird: Wenn die Menschen auf der Erde zusammenhalten, haben alle genug zu essen und zu leben. Alle können in Sicherheit miteinander leben und füreinander Sorge tragen.“

Dekan Alexander König unterstützt den Protest gegen das Treffen. Foto: privat

Und sein evangelischer Kollege, Dekan Michael Werner führt weiter aus: „Demokratie, Vielfalt und Toleranz machen eine Gesellschaft aus, in der Menschen miteinander leben und angstfrei verschieden sein können. Als Kirchen treten wir mit vielen anderen dafür ein. Es darf nicht sein, dass Populismus und menschenverachtende Hetze in unserem Land ein Klima der Angst erzeugen.“

Kundgebung auf dem Rathausplatz

Beide Dekane sprechen am kommenden Samstag, 30. November, auf einer Kundgebung für Vielfalt und Demokratie. Sie beginnt um 15.30 Uhr auf dem Rathausplatz Ludwigsburg und wurde von jungen Menschen aus dem Landkreis unter der Federführung von Nathalie Ziwey (Juso-Kreisvorsitzende) und Daniel Christmann (Sprecher der Grünen Jugend) organisiert.