Fünf Jahre stand die Alte Sonne leer, jetzt wird sie endlich wieder bewirtschaftet. Foto: privat

Das altehrwürdige Restaurant in der Ludwigsburger City stand lange leer. Übergangsweise ist eine Bar eingezogen – für ein bisschen Party nach dem Weihnachtsmarkt.

Die Alte Sonne in Ludwigsburg ist eines der ältesten Gasthäuser in der Stadt. 1724 wurde sie eröffnet, hinter ihr liegen also 300 Jahre voller Feste, Geschichten und Gastro-Erinnerungen. Seit fast fünf Jahren stand das altehrwürdige Gebäude neben der katholischen Kirche allerdings leer. Anfang 2020 zog es Koch und Pächter Laurent Durst, der für das Restaurant einst einen Stern erkochte, zurück in seine Heimat, das Elsass.

Immer donnerstags, freitags und samstags geöffnet

Jetzt ist wieder Leben in der Bude – im wahrsten Sinne des Wortes. Zum Beginn des Weihnachtsmarktes hat eine Pop-Up-Bar in der Alten Sonne eröffnet. Immer donnerstags, freitags und samstags kann man hier den Besuch auf dem Weihnachtsmarkt ausklingen lassen. Bei einem Gläschen Bier, Wein oder Gin Tonic, gemütlich sitzend oder zu den Sounds des DJs tanzend.

Hinter dem Ganzen steckt kein Unbekannter: Ralf Müller, der mit seinem Unternehmen Mietmüller im Ludwigsburger Urbanharbor Firmen-Events plant und ausstattet, kam vor nur wenigen Wochen auf die Idee mit der Pop-Up-Bar. Im vergangenen Jahr hatte Müller die Wilderer Hütte auf dem Weihnachtsmarkt von Andreas Seybold übernommen. Weil der Weihnachtsmarkt und auch die Hütte um 21 Uhr die Tore schließt, „wussten viele unserer Gäste nicht, wohin noch“, berichtet der 39-Jährige.

An der Bar können sich die Gäste ihr Getränk holen. Foto: privat

Entstanden ist eine coole Location

„Wir räumen Stühle und Tische beiseite und schaffen Platz für Drinks, Musik – und Euch“, lautet das Motto. Entstanden ist eine coole Location. Der ehemalige Fine-Dining-Raum rechts ist zum Lounge-Bereich geworden. Vorne, zwischen Eingang und Bar stehen beziehungsweise tanzen die Partygäste. Abends sind die Räume in magenta getaucht, außen ist die Alte Sonne golden angestrahlt.

Die Pop-Up-Bar kommt an beim Publikum. Von 19 Uhr an ist es jeweils noch recht leer und entspannt, berichtet Ralf Müller. Gegen 21 Uhr, wenn der Weihnachtsmarkt schließt „scheppern die Leute hier rein“. Die Stimmung sei ausgelassen und fröhlich. Das gefällt den Gästen, aber auch dem Macher. „Die Alte Sonne ist einfach zu schade, um leer zu stehen.“ Dennoch soll es ein temporäres Angebot bleiben. Die After-Weihnachtsmarkt-Pop-Up-Bar hat ihren letzten Tag am Samstag, 21. Dezember. Der Weihnachtsmarkt geht noch einen Tag länger. Schon häufig wurde Müller von den Gästen gefragt, ob er weitermacht. „Eigentlich nicht“, sagt er. Ganz ausschließen will er es nicht. „Vielleicht noch ein bisschen über Silvester hinaus. Ich weiß es noch nicht.“

Was danach angedacht ist, ist eine längere Zwischennutzung als Mietbar und Event-Location, zum Beispiel für kleine Events, Workshops oder Kultur-Events. „Aber kein regulärer Betrieb seitens uns“, so Müller. Und jetzt ist ja sowieso noch ein paar Tage Weihnachtsmarkt – und After-Weihnachtsmarkt-Pop-Up-Bar in der Alten Sonne.