Auf der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm Foto: dpa/Christoph Schmidt

Der Bedienfehler eines Lokführers an einem ICE, der sich deshalb nicht in das Signalsystem der am Wochenende eröffneten Neubaustrecke Wendlingen-Ulm einwählen konnte, hat am Montagmorgen für Probleme gesorgt.

Probleme bei der Einwahl eines Zuges in das neue Signalsystem ETCS auf der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm haben den Betrieb schon kurz nach der Eröffnung am Wochenende am Montagmorgen gestört. Nach Angaben der Deutschen Bahn konnte sich durch einen Bedienfehler des Lokführers ein ICE, der von Ulm nach Stuttgart unterwegs war, beim Start dieses auf der neuen Strecke nötigen Systems nicht mit diesem verbinden.

Die Sicherheitssysteme verhinderten dann die Weiterfahrt. Es handelte sich also nicht um ein systematisches Problem an der Strecke, sondern um eine Panne an einem einzelnen Zug.

Der ICE steckte dabei zunächst offenbar in einem Tunnel fest, bevor er erst nach einem zeitaufwendigen Sicherheitsprozedere wieder Richtung Ulm umkehren konnte und anschließend über die alte Strecke im Filstal umgeleitet wurde. Die Strecke war deshalb für knapp zwei Stunden in der Fahrtrichtung von Ulm nach Stuttgart blockiert, sodass nicht nur die ICE, sondern auch die an einer Station auf der Schwäbischen Alb haltenden, schnellen Regionalzüge umgeleitet werden mussten.

Bahn spricht von einem Einzelfall

Am Montagvormittag hatte sich der Betrieb aber wieder normalisiert und die Züge verkehrten in beiden Fahrtrichtungen wieder weitgehend pünktlich. Seit Betriebsstart am Sonntag seien 99 Prozent der Züge problemlos über die neue Strecke gefahren, sagte eine Bahnsprecherin: „Auch wenn dieser Bedienfehler ein Einzelfall war, nehmen wir ihn zum Anlass, unsere Lokführer noch einmal zu sensibilisieren.“

ETCS ist ein europaweiter Standard, der ohne Signale an der Strecke auskommt, sondern die Fahrt des Zuges ohne weitere Eingriffe des Lokführers steuert. Bei Einführung dieses Systems auf anderen Strecken sind solche technischen Abstimmungsprobleme anfangs kein Einzelfall gewesen. Zwischen Wendlingen und Ulm war das aber nach Angaben der Bahn der bisher erste und einzige Fall, bei der das Signalsystem eine Rolle spielte. Andere Verzögerungen etwa am Sonntag hatten andere Ursachen.