Weg damit: Roxana-Alina Ioneac wird den Ball los, bevor die Oldenburgerinnen rankommen. Foto: Rudel - Rudel

OstfildernEndlich gewonnen!“ Trainer Pascal Morgant fiel nach dem dritten Heimsieg der Bundesliga- Handballerinnen des TV Nellingen „ein Riesenstein vom Herzen“, Spielführerin Louisa Wolf konnte sich vor Autogrammanfragen kaum retten und ihre Teamkollegin Roxana-Alina Ioneac hatte „eine Gänsehaut. Die Atmosphäre war so geil“.

Mit 28:26 (15:12) haben die Nellingerinnen gegen den Tabellenneunten VfL Oldenburg gewonnen. Mit 9:25 Punkten sind sie zwar weiter Tabellenelfter, setzten sich aber von der zuvor punktgleichen Neckarsulmer Sportunion (7:25) ab. Platz zehn ist weiter fünf Punkte entfernt, doch für Morgant und das Team zählte vor allem, endlich einmal für ein gutes Spiel belohnt zu werden.

Die Hornets führten von Beginn an, die Gäste kamen zwar beim 4:4 (5. Minute) noch einmal heran, doch bis zum 10:6 (15.) setzte sich der TVN immer weiter ab. Die Führung hielt bis zur Pause (15:12), auch wenn sie durchaus höher hätte ausfallen können. Die Nellingerinnen waren das bessere Team – spritziger, wacher, flexibler.

Nach dem Seitenwechsel sah es dann nicht mehr so eindeutig danach aus, als dass sich die Nellingerinnen für die 30:32-Hinspielniederlage bei den Norddeutschen revanchieren würden. Zwar blieben sie in Führung (17:15/36.), aber der Vorsprung wackelte. Zu hektisch waren die Nellinger Abschlüsse. „Eigentlich hatten wir die Oldenburgerinnen super im Griff, aber dann machen wir uns selbst das Leben schwer und treffen vorne nicht“, sagte Morgant, der auf Fehler gar nicht weiter groß eingehen wollte: „Wir haben unglaublich gut gespielt, hatten viele 100-Prozent-Chancen. Wir haben das Richtige gespielt.“ Und so waren es für ihn „28 Tore mit ganz vielen Chancen“.

Zwischenzeitlich war Oldenburg am Ausgleich dran, dann nahm Morgant beim 18:18 (40.) eine Auszeit – mit Erfolg. Ioneac und Annika Blanke per Siebenmeter schafften wieder einen kleinen Vorsprung (20:18/44.). Da war sie wieder, die Form, die die Nellingerinnen in Durchgang eins gezeigt hatten. Zwei tolle Paraden von Torhüterin Sarah Wachter hielten die Führung. Wären die Nellingerinnen auch im Angriff erfolgreicher gewesen, hätte es längst höher für sie stehen können. So aber kamen die Gäste auf 22:23 (53.) heran. Es gelang dem TVN aber, sich erneut abzusetzen auf 26:23 (57.). Da hielt es die 430 Zuschauer nicht mehr auf den Plätzen. Oldenburg warf alles rein, spielte mit einer siebten Feldspielerin. Doch den Sieg ließen sich die Nellingerinnen nicht mehr nehmen. Szimonetta Gera traf zum 28:26-Endstand. Revanche geglückt. „Unsere Fans haben uns gepusht“, sagte Ioneac. „Auch wenn wir am Ende nicht mehr so konzentriert waren, waren wir immer am Sieg dran und haben an uns geglaubt.“