Machen künftig gemeinsame Sache (von links): Daniel Riess (MS Neckarbesen), Jens Caspar (Reederei Berta Epple), Hannsi Weber (MS Wilhelma) und Stefan Sendelbach (Floß Flunder). Auf dem Foto fehlt Yvonne-Nadine Delucheux (MS Weinkönigin). Foto: Neckarkäpt’n

Die Konkurrenz verbündet sich: Das neue Floß Flunder, das Riverhouse-Chef Stefan Sendelbach für kulinarische Touren gekauft hat, stößt zum Schiffsverbund Neckarkäpt’n von Jens Caspar dazu. Gemeinsam will man die Stadt am Fluss attraktiver machen.

Kaum hat unsere Redaktion über die Pläne von Gastronom Stefan Sendelbach berichtet, der die Lahnarche gekauft und nach aufwendigem Umbau als Genussfloß Flunder nach Stuttgart gebracht hat, handelte Jens Caspar, der Chef der Reederei Berta Epple, ganz schnell. Der geschäftsführende Gesellschafter, der sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und seine Schiffe unterverpachtet hat, holte alle Beteiligten an einen Tisch. Damit wollte er erreichen, dass die Konkurrenten kooperieren, um gemeinsam statt gegeneinander den Neckar aufzuwerten.

Am Ende der kurzfristig einberufenen Verhandlung stand fest: Auch die neue Flunder fährt künftig unter dem Dach des Berta-Epple-Schiffsverbunds. „Der Neckar hat so viel Potenzial – landschaftlich, kulturell, kulinarisch“, sagt Caspar, deshalb freue er sich sehr, mit dem Flunder-Besitzer „einen starken Partner“ gefunden zu haben. Stefan Sendelbach betreibt das Ausflugsziel Riverhouse am Neckar im Münster, ist aber auch Chef des Unternehmens Stattreisen und will seinen Touristikkunden mit dem neuen Boot eine weitere Attraktion bieten.

Neckarkäpt’n-Pressemann Heiko Volz, der nun auch für die Flunder spricht, erklärte am Freitag, der Schiffsverbund strebe eine Kooperation mit weiteren Anbietern wie Fridas Pier, Theaterschiff, Neckarinsel, City Golf, Max-Eyth-See-Akteuren und Vereinen an. Man werde auch die Stadt sowie Stuttgart Marketing zur Mitarbeit einladen, um die Region mit stimmungsvollen und romantischen Neckarfahrten attraktiver zu machen.

Seit Januar 2025 werden die Schiffe Neckarflair MS Wilhelma (ein Salonschiff mit kulinarisch hochwertigem Angebot), MS Weinkönigin (eine schwimmende Weinlaube) und das Clubschiff MS Neckarbesen (hier liegt der Schwerpunkt auf Motto-Partys für bis zu 200 Gäste) von drei eigenständigen Betriebsgesellschaften geführt. Das Geschäft sei „sehr gut“ angelaufen, sagt Volz.

Die neue Flunder /Riverhouse

Freie Trauungen auf dem Neckarfloß

Neu beim Neckarkäpt’n ist nun das Floßboot Flunder im Eigentum des Riverhouse-Teams, das „entschleunigende Rundfahrten“ beim Max-Eyth-See und an Steillagen-Weinbergen vorbei anbietet – etwa mit Tapas, Wein, BBQ. Die Flunder, die keine Linien- und Partytouren anbietet, fährt nur tagsüber an ausgewählten Wochenendterminen und steht unter der Woche fürs Chartern zur Verfügung. Bis zu 84 Personen finden darauf Platz. Neben den Genussfahrten sind unter anderem freie Trauungen vorgesehen.

Auf der Neckarflair MS Wilhelma gibt es Linienfahrten, die besonders von Familien geschätzt werden. Gestartet wird in Bad Cannstatt mit Tagesfahrten nach Marbach und zurück. Das Clubschiff MS Neckarbesen bietet außer den Partys in den Sommerferien das Kinderferienprogramm mit dem Piraten Neckarschreck an. Start ist in Bad Cannstatt.

Beliebt sind auch die Weinevents

Die MS Weinkönigin kooperiert eng mit der Felsengartenkellerei. Es gibt ein großes Programm mit unterschiedlichen Wein-Events bis hin zu Steillagen-Weintastings. An Bord gibt es „Schwäbisches für Schleckige“ von Herrn Kächele. Die Weinkönigin startet in Ludwigsburg oder Marbach und fährt bis nach Besigheim. Alle vier Schiffe bieten sich für Privatfeiern sowie Firmen-Events an. Sie können auch komplett gechartert werden. Detaillierte Information demnächst unter neckar-kaeptn.de.