Der Nebel bietet malerische Fotomotive – wie hier an der Grabkapelle auf dem Württemberg. Foto: dpa/Bernd Weissbrod

Nebel gehört zum Herbst wie Kastanien oder Laternenlauf. Aber wie kommt es zu dem Wetterphänomen? Wir haben es uns von einem Meteorologen erklären lassen.

Stuttgart - Wer aus seinem Fenster üblicherweise freien Blick auf den Fernsehturm genießt, wird das Stuttgarter Wahrzeichen dieser Tage vermissen – zumindest beim morgendlichen Blick nach draußen. Dichter Nebel verhängt derzeit in der Früh die Sicht. „Das ist eine sehr, sehr typische Wetterlage für den Herbst und insbesondere für den November“, sagt Kai-Uwe Nerding, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst in Stuttgart.

Wetterbestimmend sei derzeit ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa. Das sorgt dafür, dass Luftmassen absinken und die bodennahe feuchte Luft nicht abfließen lassen. Oben drückt der Hochdruck, unten entsteht - Nebel. „Der Nebel löst sich dann erst zur Mittagszeit auf, wenn die Sonne genug Kraft entwickelt hat, um die feuchte Luft aufzulösen“, erklärt der Meteorologe. Weil im Herbst die Intensität der Sonneneinstrahlung abnimmt, hat man da auch häufiger nebelige Tage.

Wetterlage wird sich ändern

Für Fotografen sind stimmungsvolle Nebelbilder eine Freude – vor allem, wenn man auf die Höhe geht und von dort auf den Nebel hinunterfotografiert. Wer noch schöne Nebelbilder an der Grabkapelle oder dem Killesberg machen will, sollte sich allerdings nicht mehr allzu viel Zeit lassen, denn die Wetterlage ändert sich bald.

Ein Tiefausläufer aus Südwest bringe Stuttgart in den nächsten Tagen nämlich wärmere Luft, prognostiziert Nerding. „Die feuchte Grundschicht am Boden wird damit ausgeräumt – das bedeutet auch: Weniger Nebel.“