Fröhlich, frech, farbenfroh – der Umzug in Altbach. Foto: Simone Weiß

20 Jahre und kein bisschen leise: Die „Altbacher Neck’r Hexen und Deifl“ feierten ihr Jubiläum mit fastnächtlichem Schwung. Ein Höhepunkt war der Nachtumzug am Samstagabend mit 85 Gruppen.

Guggen, Gruppen, Gaudi: Bei ihrem Jubiläumsumzug zum 20. Geburtstag ließen die „Altbacher Neck’r Hexen und Deifl“ in der fünften Jahreszeit alle Fünfe gerade sein. Am Wochenende wurde närrisch gefeiert. Ein Höhepunkt war der Nachtumzug am Samstagabend, als sich ein fastnächtlicher Lindwurm mit 85 Gruppen durch die Gemeinde schlängelte.

Die Uhr am Alten Rathaus zeigte konstant auf 17.38 Uhr. Doch davon ließen sich die Gastgeber nicht irritieren. Pünktlich um 17.01 Uhr legten sie los. Angeführt von einem Trabi Baujahr 1986 mit der Aufschrift „Altbacher Neck’r Hexen und Deifl“ eröffnete eine kleine Abordnung der Gastgeber den Umzug. Normalerweise, so erklärte der Moderator, besteht die Zunft aus 50 Aktiven und Passiven. Doch die meisten von ihnen mussten auf ihrer eigenen Geburtstagsparty hart arbeiten und sich für das Gelingen der Veranstaltung einsetzen. Sie mussten die Fete organisieren und konnten daher nicht im Umzug mitlaufen. Dabei war es doch ihr „Runder“. 2005 waren die Neckar-Hexen und Neckar-Teufel gegründet worden. Vor 20 Jahren waren sie noch ein kleiner Haufen mit gerade einmal acht Mitgliedern, inzwischen sind sie auf Sollstärke angewachsen. Mehr als 50 Mitglieder sollten es nicht werden, erklärte der Moderator. Der letzte Nachtumzug in Altbach war 2019 auf die Beine gestellt worden – dann hatte Corona auch die Fasnet lahmgelegt.

Frech, farbenfroh, fröhlich: der Nachtumzug in Altbach. Foto: Simone Weiß

Doch sie hat sich wieder auf die Beine gemacht. Fast zwei Stunden und 15 Minuten schlängelte sich der närrische Jubiläumsumzug durch Altbach. Hexen, Hästräger, Musiker, Guggen, Tanzgarden und Gruppen aus und von außerhalb des Kreises Esslingen sorgten für jede Menge Gaudi und hatten auch kein Mitleid mit Haaren oder Wohnungen. Das verstreute Konfetti dürfte sich noch lange in manchen langen Mähnen befinden und manches Heim unerwünscht verschönern. Doch wie der Moderator sagte: „In Altbach gibt es kein Konfettiverbot“. Das wurde reichlich ausgenutzt – und in rauen Mengen verstreut. Ein junger Mann mit Tolle wurde ein besonders gesuchtes Opfer der Umzugsteilnehmer. Eine Hexe frisierte ihn sogar mit einer Klobürste, die hoffentlich unbenutzt war.

Witzchen und Anekdoten gab es natürlich auch. Hästräger in Form von Riesenbananen mussten sich fragen lassen, ob sie nicht eben diese Frucht verkörperten. Nein, war die launige Antwort: „Wir sind Biobananen“. Ein feiner Unterschied, den es hervorzuheben gilt. Genau hinhören.

Der halbe Landkreis ist auf den Beinen

Genau hinsehen lohnte sich aber auch: Die Gruppen unter anderem aus Altbach, Deizisau, Esslingen, Wernau, Nürtingen, Neuhausen oder Ostfildern hatten Farbenprächtiges zu bieten. Die Narren waren los in Altbach – und bis Aschermittwoch sollte sie keiner mehr einfangen.