Die Johanneskirche am Feuersee soll bald wieder tagsüber zugänglich sein – mit Ehrenamtlichen als Ansprechpersonen. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Kirche am Feuersee soll tagsüber wieder für Interessierte geöffnet sein. Dafür hat man sich in der Gemeinde ein neues Konzept überlegt. Bald soll es losgehen.

Stuttgart - Der Schreck kam im Advent, ausgerechnet wenige Tage vor der Aufzeichnung des Heilig-Abend-Gottesdienstes: Ein Randalierer war in die Johanneskirche am Feuersee eingedrungen und schlug dort Bänke und Fenster kurz und klein, versprühte auf der Orgelempore den Inhalt eines Feuerlöschers. Der Tatverdächtige wurde schon am Morgen danach gefasst. Gottesdienste konnten nach provisorischen Reparaturen gefeiert werden. Für Besucherinnen und Besucher blieb die Kirche seither jedoch tagsüber geschlossen.

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Das soll sich nun wieder ändern. Auch wenn der Randalierer nachts über das Baugerüst kletterte und eingebrochen ist, will die Gemeinde ihre Kirche, die der Pfarrer Christoph Dinkel auch als „einen Traumort mitten in Stuttgart“ beschreibt, der etwas „Verzaubertes“ hat, nicht mehr sich selbst überlassen. Am Donnerstag, 10. März, nach dem After-Work-Gottesdienst (Beginn ist um 17.30 Uhr), soll bei einem Treffen ausgelotet werden, wer sich vorstellen kann, ehrenamtlich Dienst zu tun im Gotteshaus und wie dieser Dienst aussehen wird. „Wir wollen auch besprechen, wie sinnvoll Führungen sind, ob sich jemand da einarbeiten will“, sagt der Pfarrer.

Die Sanierung läuft noch ein paar Wochen lang

Die Kirche sei zwar nutzbar, aber noch nicht komplett saniert. „Seit Kurzem wissen wir, dass die Orgel noch ausgereinigt werden muss“, sagt Dinkel. Das betreffe etwa ein Drittel der Pfeifen. In diesen habe sich das Pulver des Feuerlöschers abgelagert. Außerdem müssen die zerschlagenen Fenster erneuert werden. Die Reinigung beginne nun, die Orgel bleibe trotz der ausgebauten Pfeifen bespielbar – schließlich verfüge sie über mehr als 60 Register. Der Glaser könne etwa Mitte März beginnen. Aktuell sei noch die Theaterproduktion des Stücks „Jedermann“ zu Gast in der Kirche, deren Aufbauten müssten nach dem Wochenende, an dem nun noch einmal gespielt werde, noch entfernt werden, erläutert der Pfarrer. Erleichtert ist er darüber, dass die Versicherung für alle bislang in der Johanneskirche aufgetretenen Schäden aufkommt.