Weiter steht in den Sternen, wann die S 4 wieder bis Backnang fahren kann. Warum das längst versprochene Gutachten immer noch nicht vorliegt.
Auch elf Wochen nach dem Hangrutsch an der S-Bahn-Strecke zwischen Marbach und Backnang (Rems-Murr-Kreis) ist völlig offen, wann die S 4 wieder ihren Betrieb auf dem Abschnitt aufnehmen kann. Die Deutsche Bahn (DB) arbeite weiter mit Hochdruck daran, dass auf der 14 Kilometer langen Strecke wieder Züge fahren könnten, heißt es in einer Mitteilung der Bahn. Doch die Wahrheit ist: die Begutachtung hat auf vielen Abschnitten noch gar nicht begonnen. Insgesamt wurde die Strecke bei dem Unwetter am 26. Juni auf einer Länge von zehn Kilometern beschädigt.
Eigentlich war das Gutachten bereits für Mitte September versprochen. Doch in vielen Bereichen konnten die Experten nicht mit der Arbeit beginnen, weil noch immer Geröll auf den Gleisen lag. Um dies zu entfernen, habe man zuerst die Einwilligung der Eigentümer der betroffenen Hanggrundstücke einholen müssen. Die sogenannte kleine Murrbahn verläuft in weiten Teilen entlang eines steilen Waldstücks. Auch Teile der Vegetation müssten zurückgeschnitten werden. „Der Prozess der Beräumung ist sehr zeitaufwendig“, heißt es in der Mitteilung der Bahn.
Neuer Halt in Erdmannhausen
Erst wenn alle Gutachten ausgewertet seien, könne eine Prognose zur Wiederaufnahme des Zugbetriebs auf der auch sonst sehr störanfälligen Strecke getroffen werden. Bis dahin bleibe es weiterhin beim Ersatzverkehr mit Bussen. Seit dieser Woche fahren sie auch durch Erdmannhausen, bisher hatten sie an der Schweißbrücke angehalten, einer ein Kilometer unterhalb von Ort Bahnstation gelegenen Haltestelle. Die Bahn folgte damit einem Wunsch der Gemeindeverwaltung. Die Busse brauchen für die Gesamtstrecke 34 Minuten. Die S-Bahn hatte es je nach Richtung in 14 beziehungsweise 18 Minuten geschafft.