Im Wald sind die Schäden des Unwetters besonders sichtbar. Foto: Christian Watzke

Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren, viele Sturmschäden sind schon beseitigt. Doch noch ist es für Spaziergänger und Sportler gefährlich, in den Wald zu gehen. Wir erklären, warum.

Stuttgart - Am Tag eins nach dem Sturm haben sich noch nicht viele Stuttgarterinnen und Stuttgarter wieder in den Wald gewagt, auch Radwege mit unheilvoll darüber baumelnden abgeknickten Ästen mieden sie wohlweislich. Am Mittwoch war dann wieder etwas mehr Leben im Wald und im Schlossgarten, und das Entsetzen groß: Wie sehr das Unwetter am Montag gewütet hat, sahen viele da erst mit eigenen Augen.

Die Zahl der tatsächlich entwurzelten oder abgeknickten Bäume, die komplett umstürzten, wirkt niedrig im Vergleich zum verheerenden Anblick: In den Wäldern und Anlagen, welche die Stadt betreut, waren es 34. Weitere 18 waren so stark beschädigt, dass sie einer Notfällung zum Opfer fielen.

Dazu kommen noch 691 dokumentierte Fälle von Astbruch und sogenannten teilweise umgestürzten Bäumen, die zwar noch stehen, bei denen aber extrem viel weggeknickt ist. Im Schlossgarten hat es zum Teil uralte Baumriesen erwischt. Mindestens 15 alte Bäume habe es dort und im Rosensteinpark getroffen, teilte eine Sprecherin des Finanzministeriums mit. Die Behörde ist zuständig, da die Parks Flächen des Landes sind. Teile des Rosensteinparks mussten aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Im Schlossgarten sind 15 Bäume entwurzelt worden

Die Sicherheit ist nach wie vor auch in den Wäldern noch nicht gegeben, auch wenn keine Absperrungen angebracht wurden. „Nach solchen Sturmereignissen kann es immer sein, dass Äste bereits abgebrochen sind und nur noch locker in der Krone eines Baumes hängen“, sagt Volker Schirner, der Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts. Querliegende Äste seien vor allem für Radfahrer eine Gefahrenquelle. Bei einem Sturz vom Rad wurde am Abend des Sturms ein Mann schwer verletzt, er fuhr auf einem unterspülten und mit Ästen übersäten Weg im Gewann Finsterklinge bei Obertürkheim. Die Stadt rät, in den kommenden Tagen von Spaziergängen und Sport in den Wäldern Stuttgarts abzusehen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden die Schäden so schnell wie möglich beseitigen.