Am Freitag wird ein junger Polizist von einem Angreifer in Mannheim tödlich verletzt. Nun hat die Stadt ein Kondolenzbuch für den Getöteten aufgelegt, im Bundestag wurde ihm mit einer Schweigeminute gedacht.
In einem Kondolenzbuch der Stadt Mannheim können Bürgerinnen und Bürger ihrer Trauer um den bei einer Messerattacke getöteten Polizisten Rouven L. Ausdruck verleihen. Das teilte die Stadt am Mittwoch mit.
„Der heimtückische Mord an einem jungen und hochgeschätzten Polizeibeamten hat mich tief erschüttert“, schrieb Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) auf der ersten Seite des Buches. „Dass Rouven bei seinem Einsatz zum Schutz des Lebens anderer sein eigenes Leben auf so sinnlose und brutale Weise verloren hat, lässt mich ebenso wie viele Menschen in Mannheim und weit darüber hinaus entsetzt und fassungslos zurück.“
Der junge Polizist war am vergangenen Freitag auf dem Marktplatz im Stadtzentrum von einem Angreifer mit einem Messer niedergestochen worden und erlag später seinen Verletzungen. Der 25 Jahre alte mutmaßliche Täter wurde danach von einem weiteren Polizeibeamten angeschossen und konnte noch nicht vernommen werden.
Bundestag gedenkt mit Schweigeminute dem Getöteten
Derweil haben die Abgeordneten des Bundestages mit einer Schweigeminute an den getöteten Polizisten erinnert. „Sein Tod erschüttert uns alle zutiefst“, sagte Parlamentspräsidentin Bärbel Bas (SPD) am Mittwoch zum Auftakt der Plenardebatte. „Rouven L. ist für unsere freiheitliche Demokratie gestorben.“
Der tödlich verletzte Polizist habe bei seinem Einsatz die Meinungsfreiheit verteidigt, sagte Bas. Diese sei in der freiheitlichen Demokratie ein hohes Gut. „Sie gilt auch für Meinungen, die kontrovers sind.“ Gleichzeitig mahnte die Bundestagspräsidentin zu einer verantwortungsvollen Debatte über die Konsequenzen aus dem Messerangriff. „Jeder und jede von uns trägt Verantwortung für das politische Klima in unserem Land. Dazu gehört vor allem ein respektvoller Umgang mit abweichenden Meinungen.“