Seit Montag ist der Autobahnzubringer zwischen Pleidelsheim und Murr komplett gesperrt. Das hat Auswirkungen auf mehrere Gemeinden im Kreis Ludwigsburg – vor allem eine Ampel in Freiberg erregt die Gemüter.
Die Freiberger Neckarbrücke war schon immer ein Nadelöhr. Autos und Lastwagen zwängen sich über die enge Brücke und die kleine Kreuzung, um zur Autobahnauffahrt Pleidelsheim zu kommen. Nun scheint diese Engstelle endgültig verstopft. Zu Wochenbeginn standen Autofahrer dort in allen Richtungen im Stau. Doch auch in anderen Gemeinden des Landkreises müssen sich Autofahrer in den kommenden Wochen auf ein Verkehrschaos einstellen.
Was ist die Ursache?
Der Grund für die Staus liegt etwas weiter nördlich von Freiberg. Seit Wochen wird rund um die A81-Anschlussstelle Pleidelsheim und der L1125 gearbeitet. Die Entwässerungseinrichtungen werden erneuert und die Brücke über die A 81 ertüchtigt. Trotz der Baustellen waren bislang beide Autobahnauffahrten offen, die Landstraße von Pleidelsheim in Richtung Murr befahrbar.
Seit Montag hat sich die Lage jedoch verschärft. Wegen der Abschlussarbeiten an der Brücke ist die komplette Autobahnauffahrt in Richtung Heilbronn gesperrt, auf der wichtigen Landstraße zwischen Pleidelsheim und Murr fährt kein einziges Auto.
Wo staut es sich jetzt?
Die Liste der betroffenen Gemeinden ist lang. In Pleidelsheim, Benningen, Steinheim mit Höpfigheim, Großbottwar und vor allem Freiberg gab es in den vergangenen Tagen deutlich mehr Verkehrsaufkommen als sonst. Auf der nördlichen Umleitungsstrecke entpuppte sich der Kreisel am südlichen Ende Großbottwars als Stau-Schwerpunkt – phasenweise ging dort kaum mehr etwas.
Besonders hart trifft es Freiberg, findet auch Bürgermeister Jan Hambach. Seit Montag würden sich die Autos von der Kreuzung Neckarbrücke in Richtung Freiberger Zentrum, Richtung Pleidelsheim und nach Benningen stauen. Es sei eine massive Belastung, man stehe aktuell zu jeder Tageszeit im Stau, so Hambach.
Auch Ralf Trettner, Bürgermeister von Pleidelsheim, blickt mit tiefen Sorgenfalten auf die Situation. Berufspendler müssten teils große Umwege fahren, die Busse nach Pleidelsheim stünden eine halbe Stunde im Stau. Er wolle gar nicht an nächste Woche denken, wenn auch der Schulverkehr nach den Herbstferien wieder startet.
Wieso steht eine Ampel in der Kritik? Trettner, Hambach, aber auch Thomas Winterhalter, Bürgermeister von Steinheim an der Murr, sind direkt in den ersten beiden Tagen der Vollsperrung aktiv geworden und haben das zuständige Regierungspräsidium Stuttgart (RP) angeschrieben. Sie wollen, dass sich die Situation verbessert.
Besonders eine Baustellenampel in Freiberg ist den Rathauschefs ein Dorn im Auge. Die wurde extra an der Kreuzung Neckarbrücke installiert, um den Verkehr zu regulieren – bewirkt laut Trettner und Hambach aber das genaue Gegenteil. „Da hat es jemand gut gemeint, aber ein noch größeres Chaos ausgelöst“, so Trettner. Er hofft, dass das RP einlenkt und die Ampel umstellt oder abbaut.
Gibt es die Chance auf eine Besserung? Die Sperrung dauert bis zum 18. November, eine Belastung für den Verkehr im Landkreis. Alternative Umleitungen erkenne das RP aktuell nicht, sagt eine Sprecherin auf Anfrage – und gibt sich optimistisch. Die Autofahrer müssten sich erst an die neuen Gegebenheiten gewöhnen, das dauere einige Tage. „Danach wird sich ein Teil der Autofahrer einen neuen Weg suchen und der Knotenpunkt dadurch etwas entlastet.“