In China gibt es Proteste unter anderem gegen die Corona-Politik. Foto: AFP/ANTHONY WALLACE

Nach landesweiten Protesten gegen die Null-Covid-Politik hat China Lockerungen der Corona-Maßnahmen angedeutet. Die „neue Situation“ erfordere „neue Aufgaben“, sagte Vize-Ministerpräsidentin Sun Chunlan.

Nach landesweiten Protesten gegen die Null-Covid-Politik hat China Lockerungen der Corona-Maßnahmen angedeutet und Beschränkungen in einigen Regionen bereits zurückgenommen. Die „neue Situation“ erfordere „neue Aufgaben“, sagte Vize-Ministerpräsidentin Sun Chunlan am Mittwoch bei einer Rede vor der Nationalen Gesundheitskommission. Die Omikron-Variante schwäche sich ab und die Impfrate steige an, erklärte sie und erwähnte die strenge Null-Covid-Strategie nicht mehr. 

Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten

Zuvor hatte die südliche Stadt Guangzhou trotz steigender Infektionszahlen das Ende wochenlanger Bechränkungen verkündet. In der Hafenstadt war es am Dienstagabend zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstrierenden gekommen, am Mittwoch seien dann die Beschränkungen in allen Bezirken mit Ausnahme einiger ausgewiesener „Hochrisiko“-Viertel gelockert worden, wie die örtliche Gesundheitsbehörde erklärte.

Die Stadt Chongqing im Südwesten teilte am Mittwoch mit, dass Kontaktpersonen von Corona-Infizierten fortan unter bestimmten Bedingungen auch zu Hause unter Quarantäne gestellt werden können - bisher mussten sie in Isolationseinrichtungen.

Proteste auch gegen Staatschef Xi Jinping

Suns Äußerungen sowie die jüngsten Lockerung „könnten darauf hindeuten, dass China beginnt, das Ende seiner strengen Null-Covid-Politik in Betracht zu ziehen“, sagten Analysten von ANZ Research. 

Pekings Null-Covid-Politik und die damit verbundenen Lockdowns haben in China eine landesweite Protestwelle ausgelöst. Die Proteste richteten sich auch gegen Staatschef Xi Jinping. Es ist die größte Protestbewegung seit den Demokratie-Protesten 1989.