Am Esslinger Stammsitz von Eberspächer sollen Mitarbeitende laut IG Metall auf Entgelte verzichten. Foto: Roberto Bulgrin

Laut der IG Metall will dass Esslinger Unternehmen Eberspächer, dass Mitarbeitende auf Entgelt verzichten und Werke in der Pfalz und Thüringen geschlossen werden. Betriebsrat und Gewerkschaft wollen nun ihr gemeinsames Vorgehen abstimmen. Auch Eberspächer selbst äußert sich zu den Vorwürfen.

Anfang nächster Woche sollen laut Alessandro Lieb, erster Bevollmächtigter der IG Metall Esslingen, Gespräche zwischen der Gewerkschaft und dem Betriebsrat von Eberspächer geführt werden. Darin soll es um die Reaktion auf mögliche Einschnitte bei Entgelten und Werksschließungen gehen, die der Esslinger Autozulieferer nach Angaben der Gewerkschaft von vergangener Woche plant. Die Geschäftsführung von Eberspächer hat die Vorwürfe bislang nicht im Detail bestätigt, lediglich eingeräumt, dass gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung Wege gefunden werden müssten, um notwendige Einsparungen nicht über Personalabbau realisieren zu müssen.

Das gemeinsame Vorgehen von Betriebsrat und IG Metall solle aufeinander abgestimmt werden, teilt Lieb mit. Nach den Unterredungen werde sich die Gewerkschaft detaillierter zu der ganzen Thematik äußern. Eberspächer verweist laut einer Sprecherin darauf, dass es bislang keine neuen Entwicklungen gebe.

Schließungen anderer Werke

Die IG Metall hatte auch die möglichen Schließungen der Eberspächer-Werke in Herxheim und Hermsdorf angeprangert. Der Autozulieferer hatte sich in einem Statement zwar allgemein zu den Vorhaltungen der Gewerkschaft geäußert, darin aber keinen Bezug auf die angesprochenen Werkschließungen genommen. Nun verweist das Unternehmen auf zuvor gemachte Aussagen, die nach wie vor gültig seien.

Im Gespräch mit der Eßlinger Zeitung hatten sich Jörg Steins (links) und Martin Peters von Eberspächer zur Zukunft des Unternehmens und den Bedingungen der Branche in Deutschland geäußert. Foto: Roberto /Bulgrin

Diesen Aussagen zufolge will die Geschäftsführung die Produktion in Herxheim bei Landau in der Pfalz mit seinen rund 200 Mitarbeitenden einstellen. Die Geschäftsleitung stehe aber zu dem Standort „als Drehscheibe im Hinblick auf globale Produktentwicklung sowie den Vertrieb elektrischer Fahrzeugheizungen“. Als Gründe für die Veränderungen in der Unternehmensstruktur wird einmal die eingebrochene Kundennachfrage nach E-Fahrzeugen angegeben. Die allgemein schon schwierige Situation sei durch das im Dezember 2023 beschlossene Ende der Förderung in Deutschland noch verschärft worden.

Die fehlende Nachfrage nach E-Fahrzeugen wird auch als Grund für die Veränderungen in Hermsdorf in Ostthüringen angegeben. Aktuell werde intensiv an einem Konzept für strategische und operative Optionen gearbeitet. Sollten diese Konzepte nicht erfolgreich sein, werde die Produktion mit 120 Mitarbeitenden bis Ende Juli 2025 eingestellt. Sollte der Markt sich später wieder erholen, bestehe die Möglichkeit, die Produktion zu einem späteren Zeitpunkt wieder in Betrieb zu nehmen, teilt Eberspächer mit: „Ziel ist es, gemeinsam mit dem Betriebsrat eine sozial verträgliche Lösung für alle Betroffenen zu finden, um die geplanten Maßnahmen unter Wahrung der Interessen der Arbeitnehmer auf den Weg zu bringen.“